Düsseldorf. Die Verbraucherzentrale NRW rät bei der Einnahme von Omega-3-Kapseln bei bestehender Herzerkrankung zu Vorsicht. Es könne das Risiko für Vorhofflimmern erhöhen.
Lange Zeit wurden Omega-3-Fettsäuren in Kapselform zur Nahrungsergänzung bei Herzkreislauferkrankungen empfohlen. „Doch aktuelle Studien zeigen, dass Betroffene diese nur nach ärztlicher Absprache schlucken sollten“, so der Rat der Verbraucherzentrale NRW. Wie bei jedem Nahrungsergänzungsmittel seien Neben- und Wechselwirkungen nicht ausgeschlossen – auch wenn diese, anders als bei Arzneimitteln, nicht in der Packungsbeilage genannt werden müssten.
„Bei Menschen mit einer bestehenden oder drohenden Herzerkrankung kann sich das Risiko für Vorhofflimmern erhöhen“, so die Experten.
Da es bislang keine Höchstmengen für Nahrungsergänzungsmittel gibt, werden die vom Bundesinstitut für Risikobewertung täglich angeratenen maximal 1,5 Gramm Omega-3-Fettsäuren schnell überschritten. Größere Mengen könnten auch bei Gesunden die Blutgerinnungszeit verlängern und die Immunabwehr beeinträchtigen, hieß es. Sie benötigten auch keine Extra-Omega-3-Fettsäuren, denn die Kapseln beugten weder Herzinfarkt noch Schlaganfall vor. Über eine abwechslungsreiche Ernährung mit wenig Fleisch könne man genügend dieser Fettsäuren aufnehmen.
Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt: ein- bis zweimal pro Woche fettreicher, nachhaltig gefangener Seefisch wie Makrele, Hering, Sardine oder Lachs und je nach Geschmack Lein-, Walnuss-, Raps- oder Sojaöl. Auch kleine Mengen Walnüsse, Mandeln oder geschrotete Leinsamen täglich sind sinnvoll. Wer vegan isst, kann sich mit DHA-reichen Mikroalgen-Ölen behelfen.
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