Tipps gegen trockene Augen im Winter. Bild: pixabay
Tipps gegen trockene Augen im Winter. Bild: pixabay

Brennen, Jucken, Tränen: Trockene Augen rufen die unterschiedlichsten Beschwerden hervor. In der kalten Jahreszeit hat Augentrockenheit wegen Umwelteinflüssen wie der Heizungsluft regelrecht Hochsaison. Oft sind Kontaktlinsenträger ganz besonders von dem Phänomen betroffen.

Gerade im Winter wollen die meisten Menschen nicht auf Kontaktlinsen verzichten. Anders als Brillen beschlagen die unsichtbaren Sehhilfen in den kalten Monaten nicht. Sie sind beim Wintersport ein praktischer Begleiter, weil sie bei Bewegung im Gegensatz zur Brille nicht von der Nase rutschen können. Linsen mit monatiger, wöchentlicher oder eintägiger Tragedauer sind sogar mit integriertem UV-Schutz und können dadurch außerdem vor der Wintersonne schützen. Leider fördern die äußeren Bedingungen in der kalten Jahreszeit jedoch Augentrockenheit, die durch Kontaktlinsen verschärft werden kann. Es sei denn, Verbraucher beachten beim Tragen einige Tipps.

Wie die kalte Jahreszeit die Augen stresst

Für die Augengesundheit hat der Tränenfilm wichtige Funktionen. Er macht die Augenoberfläche geschmeidig, spült Fremdkörper aus und schützt dank seiner keimabtötenden Bestandteile vor Infektionen. Darüber hinaus enthält der Tränenfilm Sauerstoff und Nährstoffe, mit denen er die Hornhaut versorgt. Benetzt zu wenig Tränenflüssigkeit die Augenoberfläche, sind diese Funktionen eingeschränkt. Dies kann beispielsweise bei Krankheiten wie Diabetes oder bei Medikamenteneinnahme der Fall sein. Die entscheidendsten Ursachen für trockene Augen bleiben trotzdem Umweltfaktoren, darunter vor allem:

  • trockene Heizungsluft
  • Zugluft durch Klimaanlagen, Autogebläse oder Wind
  • Bildschirmarbeit
  • Rauch

Im Winter enthält die vergleichsweise kalte Außenluft ohnehin weniger Feuchtigkeit als die warme Luft in den Sommermonaten. Davon abgesehen macht der ständige Wechsel in beheizte Innenräume den Augen in der kalten Jahreszeit zu schaffen. Durch diesen winterlichen Stress kann die Augenflüssigkeit austrocknen. Das macht Kontaktlinsenträgern ganz besonders zu schaffen. Sie entwickeln im Winter oft Beschwerden wie ein Fremdkörpergefühl. Im gesunden Auge schwimmt die Linse dank des Tränenfilms auf der Augenoberfläche. Sind die Augen wegen der winterlichen Außenbedingungen zu trocken, so reizen die Linsen das Sehorgan. Das Risiko dafür lässt sich minimieren, indem Kontaktlinsenträger bessere Außenbedingungen schaffen und bei der Pflege ihrer Linsen auf einige Dinge achten.

So verbessern Kontaktlinsenträger die Bedingungen für ihre Augen

Je kälter der Winter, desto wichtiger ist das richtige Heizen und Lüften. Nicht nur für das Raumklima – auch das Schimmelrisiko in Wohnräumen sinkt durch ein angemessenes Heizverhalten. Für die Augen und die Haut ist es wichtig, die Luftfeuchtigkeit in beheizten Innenräumen zu erhöhen. Neben einem Luftbefeuchter können in dieser Hinsicht nasse Handtücher auf den Heizkörpern helfen. Um die Außenbedingungen für die Augen im Winter weiter zu verbessern, setzt man sich idealerweise so wenig Zugluft aus wie möglich. Davon abgesehen minimiert man in der kalten Jahreszeit am besten den Stress, den die Augen vor Bildschirmen erleben. Besonders wichtig bleibt in diesem Zusammenhang das bewusste Blinzeln. Denn die konzentrierte Arbeit am PC verringert die Blinzelfrequenz, sodass sich die Tränenflüssigkeit nicht mehr angemessen auf der Augenoberfläche verteilt.

Zusatz-Tipp für gesunde Augen im Winter

Obwohl sich die Außenbedingungen dadurch nicht verbessern, kann die richtige Ernährung die Sehorgane beim Umgang mit winterlichen Stressoren unterstützen. Neben vitaminreicher Kost nehmen Verbraucher am besten ausreichend Flüssigkeit auf. Wer dehydriert, produziert automatisch weniger Tränenflüssigkeit.

Diese Pflegetipps helfen gegen Augentrockenheit

Kontaktlinsenträger können ihre Augen im Winter auch durch die Wahl der richtigen Linse und angemessene Pflegemaßnahmen bei der Aufrechterhaltung eines gesunden Tränenfilms unterstützen. Von weichen bis harten Varianten gibt es für jedes Auge heutzutage ein perfekt darauf abgestimmtes Kontaktlinsen-Modell, wodurch sich der Tragekomfort und die Anpassungsfähigkeit an spezifische Umgebungsbedingungen erhöhen. Weiche Linsen mit hohem Wassergehalt entziehen dem Tränenfilm beispielsweise Flüssigkeit und eignen sich daher weniger für die Wintermonate als formstabile Varianten. Zur Wahl idealer Modelle können Verbraucher übrigens auch eine Analyse ihres Tränenfilms in Betracht ziehen. Abgestimmt auf die Ergebnisse der Tränenfilmanalyse lassen sich zudem passende Nachbenetzungstropfen auswählen, die den Aufbau des Tränenfilms im Einzelfall unterstützen. Abgesehen vom Kontaktlinsenmodell und den richtigen Augentropfen beeinflusst auch die Reinigung der Sehhilfen den Flüssigkeitshaushalt der Augen. Wichtig ist die Verwendung der empfohlenen Pflegemittel und Aufbewahrungslösungen. Bei der Reinigung mit Leitungswasser bleiben oft Beläge auf den Linsen zurück, sodass ihre Sauerstoffdurchlässigkeit sinkt. Dies kann die Augen reizen und austrocknen.

Zusatz-Tipp zur Wahl der richtigen Kontaktlinsen-Pflegemittel

Wer zu trockenen Augen neigt, entscheidet sich idealerweise für Pflegemittel ohne Konservierungsstoffe, denn jene reizen die Augen und begünstigen Trockenheit.

Linsenpausen bei besonders trockenen Augen?

Wer nicht grundsätzlich zu Augentrockenheit neigt, kommt mit den genannten Maßnahmen gut durch den Winter. Bei Frauen in den Wechseljahren sowie älteren Menschen reichen die erwähnten Maßnahmen manchmal nicht. Der Flüssigkeitshaushalt ihrer Augen geht physiologischerweise zurück. Daher tragen sie Kontaktlinsen im Winter lieber nicht zu lange. Kontaktlinsen-Pausen sind in diesem Fall vor allem während der Arbeit empfehlenswert.