Mobile Klimageräte können Räume spürbar herunterkühlen. Foto: VZ NRW/Adpic
Mobile Klimageräte können Räume spürbar herunterkühlen. Foto: VZ NRW/Adpic

Düsseldorf. Mit dem Sommer kommen die heißen Tage und immer häufiger auch feucht-warme Nächte. Von einem mobilen Klimagerät für zuhause erhoffen sich viele Menschen Abkühlung. 


Manchmal reichen die üblichen Maßnahmen wie das Anbringen von Jalousien oder anderen Verschattungselementen und richtiges Lüften für die persönlichen Bedürfnisse nicht mehr aus. Viele Verbraucher stehen so vor der Entscheidung, ob der Einsatz eines Klimagerätes wie ein Monoblock oder ein Splitgerät für sie in Frage kommt.

„Eine gute Planung sollte immer vor der Auswahl eines geeigneten Gerätes stehen. Einer der wichtigsten Aspekte ist die Kühlleistung. Ist sie zu gering und nicht angemessen für die Raumgröße, ist die oftmals schnelle und auf den ersten Blick preisgünstige Lösung nicht die beste Wahl“, sagt Stephan Herpertz, Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW.

Worauf bei der Auswahl geeigneter Geräte zu achten ist und welche Kühlalternativen in Frage kommen, hat die Verbraucherzentrale NRW in den fünf nachfolgenden Tipps zusammengestellt:

Worin unterscheiden sich Monoblöcke und Splitgeräte?

Beide Systeme funktionieren im Kühlbetrieb wie ein Kühlschrank. Bei mobilen Monoblöcken sind alle Komponenten in einem Gerät verbaut. Sie werden meist nicht fest an der Wand montiert, sondern im Innenraum aufgestellt. Monoblöcke gibt es in zwei Ausführungen. Geräte mit einem Schlauch nutzen einen Teil der Innenraumluft, um die Wärme nach außen zu transportieren. Zweischlauch-Geräte verwenden die Außenluft für den Wärmetransport. Die Schlauchführung geschieht meist über geöffnete Fenster oder Türen. Monoblöcke sind im Baumarkt oder Elektrofachmarkt erhältlich und lassen sich direkt an einer Steckdose anschließen.

Splitgeräte bestehen aus einem Innen- und Außengerät, die durch zertifizierte Fachleute installiert werden müssen. Die Schallemissionen der Monoblöcke werden größtenteils in den Innenraum abgegeben. Bei Splitgeräten wirken diese nach innen und außen.

Welche Klimageräte arbeiten effizienter?

Monoblöcke mit einem Schlauch sind im täglichen Betrieb ineffizient, da der Abluftschlauch durch geöffnete Fenster und Türen geführt werden muss. Durch die Öffnungen strömt warme Außenluft in den Raum zurück, die zusätzlich gekühlt werden muss. Monoblöcke mit zwei Schläuchen lassen sich in der Regel effizienter betreiben, da ausschließlich die Außenluft über den zweiten Schlauch zum Abtransport der Wärme genutzt wird.

Insbesondere bei großen Zimmern, Räumen mit direkter Sonneneinstrahlung oder bei schlecht gedämmten Dachgeschosswohnungen erbringen Monoblöcke oftmals nicht mehr die gewünschte Kühlleistung. Damit ist der Einsatz von Monoblock-Klimageräten in den meisten Fällen nicht zu empfehlen. Splitgeräte kühlen effizienter. Dementsprechend geringer fällt der Stromverbrauch für vergleichbare Räume aus.

Ein weiterer Vorteil: Splitgeräte entfeuchten die Innenraumluft  und besitzen oft eine zusätzliche Heizfunktion. Allerdings muss für die Installation die Außenwand von der beauftragten Fachfirma durchbohrt werden. Möchte man in einer Mietwohnung ein Splitgerät anbringen, ist daher die Erlaubnis der Vermieter nötig.

Was kosten Klimageräte und gibt es dazu Förderungen?

Die Preisspanne für Monoblöcke ist sehr groß. Günstige Geräte sind bereits für rund 300 Euro zu erwerben. Die teuersten Monoblöcke können auch deutlich über 1.000 Euro kosten. Eine Förderung von Monoblock-Geräten ist zurzeit nicht möglich. Deutlich teurer ist die Anschaffung der festinstallierten Splitgeräte.

Die Preisspanne liegt zwischen 1.300 Euro und deutlich oberhalb von 2.000 Euro. Dazu kommen noch die Kosten für die Installation durch eine Fachfirma. Festmontierte Splitklimageräte können durch die Bundeförderung Effiziente Gebäude (BEG) gefördert werden, wenn sie gleichzeitig als Heizung genutzt werden.

Worauf ist beim Kauf und Betrieb von Klimageräten zu achten?

Für die Auswahl eines geeigneten Gerätes ist die Kühlleistung ein wichtiges Kriterium. Diese wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst, etwa Raum- und Fenstergröße, Zustand der Außenwände, mögliche Wärmequellen (Personen, Geräte, Licht) und bereits vorhandener Sonnenschutz.

Wichtige Informationen für die Kaufentscheidung finden sich auf den jeweiligen Energielabeln der Geräte. Dazu zählen die Leistung in Kilowatt, der Jahresstromverbrauch in Kilowattstunden und die Betriebslautstärke in Dezibel. Grundsätzlich ist es sinnvoll, die Geräte nur bei Bedarf einzuschalten, zum Beispiel kurz vor dem Schlafengehen. Während der Nacht ist es ratsam, das Gerät komplett auszuschalten und bei offenen Fenstern zu schlafen.

Bei Splitgeräten ist es wichtig, diese regelmäßig zu warten, den Ablauf für das Kondenswasser zu überprüfen und Filter zu reinigen. Nur so können die Geräte störungsfrei arbeiten.

Welche Alternativen gibt es zu Klimageräten?

Grundsätzlich ist es besser, die sommerliche Hitze erst gar nicht in die Wohnung zu lassen. Dazu zählen richtiges Lüften, Außenjalousien und andere Verschattungsmaßnahmen. Bei schlecht gedämmten Häusern kann langfristig eine Wärmedämmung oder der Austausch alter Fenster gegen moderne Fenster mit Wärmeschutzverglasung gewinnbringender sein.

Diese Sanierungsmaßnahmen verringern in den heißen Monaten die Wärmeeinstrahlung ins Gebäudeinnere. Eine kostengünstige und schnell zu realisierende Alternative zu Klimageräten sind darüber hinaus Ventilatoren. Sie können zwar die Raumtemperatur nicht wie Klimageräte senken, sorgen aber bei besonders hohen sommerlichen Nachttemperaturen für Abkühlung. Denn die von den Ventilatoren bewegte Luft fühlt sich kühler an  als stehende Luft.

Weiterer Vorteil: Die Stromkosten fallen im Vergleich zu Klimageräten deutlich geringer aus. Selbst bei einer Einsatzdauer von 90 Tagen im Jahr bei einer täglichen Nutzung über zehn Stunden verursachen sie im Durchschnitt weniger als sieben Euro Stromkosten.