Stromzähler hängen an einer Wand. Foto: Volkmann
Stromzähler hängen an einer Wand. Foto: Volkmann

Düsseldorf. Lange Zeit bewegten sich die Preise von Strom und Gas auf einem Rekordniveau. Inzwischen gibt es auf dem Markt Preissenkungen – und damit für Verbraucherinnen und Verbraucher die Möglichkeit, durch einen Anbieterwechsel Geld zu sparen. Die Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps zum Wechsel des Energieversorgers.

Die Energiekrise hat im vergangenen Jahr für stark gestiegene Strom- und Gaspreise gesorgt. Jetzt gibt es im Vergleich zum Jahr 2022 wieder deutlich preiswertere Tarife bei Gas und Strom.

„Viele Neukundentarife sind aktuell günstiger. Oft liegen sie unterhalb des Preises der staatlichen Preisbremsen. Bei der Grundversorgung ist es genau umgekehrt, diese ist meist wieder teurer als alternative Tarife“, erklärt Christina Wallraf, Energieexpertin der Verbraucherzentrale NRW.  „Nach den Preisturbulenzen im vergangenen Jahr möchten wir den Verbraucherinnen und Verbrauchern die Unsicherheit nehmen, sich wieder auf dem Energiemarkt nach preiswerteren Strom- und Gastarifen umschauen.“

Die Verbraucherzentrale NRW hat drei Tipps zusammengestellt, worauf private Haushalte dabei achten sollten. Zusätzlich steht eine Checkliste zur Verfügung, damit der Anbieterwechsel reibungslos gelingt:

Aktuelle Neukundenpreise und Sparpotentiale ermitteln

Viele Energieanbieter bieten wieder günstigere Tarife, die unterhalb des Preisbremsenniveaus liegen. Derzeit sind bei Strom Arbeitspreise ab ca. 30 Cent pro Kilowattstunde (Ct/kWh) verfügbar, bei Gas lassen sich Preise ab ca. 9 Ct/kWh finden.

Auch wenn man die staatlichen Preisbremsen berücksichtigt, lohnt sich ein Anbieterwechsel. Denn diese deckeln den Preis, allerdings nur für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs. Zusätzlicher Aspekt: Ein Anbieterwechsel entlastet den Staatshaushalt und fördert den Wettbewerb auf dem Energiemarkt. Außerdem bieten nicht nur sogenannte Energiediscounter günstige Preise an, sondern auch viele Stadtwerke haben wieder preiswerte Neukundentarife im Angebot.

Bestandskundenverträge kritisch prüfen

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher sind noch in teuren Bestandskundentarifen. Obwohl die Beschaffungskosten auf dem Energiemarkt seit rund sechs Monaten wieder deutlich niedriger ausfallen, sind Preissenkungen noch die Ausnahme – oder die Preise sind trotz Preissenkung hoch.

Bei der Prüfung des bestehenden Vertrags ist es wichtig, die Restlaufzeit und Kündigungsfrist herauszusuchen, um den richtigen Zeitpunkt für einen Anbieterwechsel zu finden. Ist man aktuell in der Grundversorgung, lässt sich der Vertrag jederzeit, unter Berücksichtigung der gesetzlichen zweiwöchigen Frist, kündigen.

Vergleichsportale richtig nutzen

Online-Vergleichsportale sind nützliche Instrumente, um den richtigen Strom- oder Gas-Tarif ausfindig zu machen. Wichtig dabei ist, die Voreinstellungen des Vergleichsportals individuell anzupassen, bevor man einen Tarifvergleich vornimmt. Um möglichst viele Tarife angezeigt zu bekommen, sollte der Filter „direkte Wechselmöglichkeit über das Portal“ ausgestellt sein. Auch Empfehlungen des Vergleichsportals schränken die Tarifauswahl unnötig ein.

Aktuell empfehlenswert sind Tarife mit einer Laufzeit von zwölf Monaten. Dabei sollten Verbraucherinnen und Verbraucher darauf achten, dass vertraglich zugesicherte Preisgarantien enthalten sind, falls es im kommenden Winter erneut zu steigenden Energiepreisen kommen sollte.

Wichtig vor einem Vertragsabschluss: Den potentiell neuen Anbieter mittels einer kurzen Internetrecherche überprüfen, um festzustellen, ob der Anbieter durch sein Geschäftsgebaren in der Vergangenheit negativ aufgefallen ist.

Informationen zum Wechsel des Strom- oder Gasanbieters: www.verbraucherzentrale.nrw.