Energie-Kunden hoffen auf günstigere Konditionen. Foto: VZ NRW/Adpic
Energie-Kunden hoffen auf günstigere Konditionen. Foto: VZ NRW/Adpic

Düsseldorf. Auf dem Energiemarkt entspannt sich die Lage etwas. Vor allem bei Neukunden kommen bereits günstigere Preise an. 

Bei der aktuellen Preisbildung hoffen Kundinnen und Kunden von Energieanbietern auf günstigere Konditionen. Wann die Preise allerdings weitergegeben werden, hängt unter anderem von den Anbietern ab. Drei Fragen beantwortet Energiemarktexpertin Christina Wallraf von der Verbraucherzentrale NRW:

Wann werden Verbraucher von den sinkenden Großhandelspreisen profitieren?

Das hängt von der Beschaffungs- und Preispolitik eines Anbieters ab und lässt sich pauschal nicht beantworten. Viele Anbieter haben gerade erst die Preise erhöht und geben damit die hohen Beschaffungskosten des letzten Jahres weiter. Bei Bestandstarifen und auch bei der Grundversorgung ist von den niedrigeren Börsenpreisen also oft noch nichts zu merken.

Bei Neukundentarifen hingegen spürt man teilweise bereits die günstigen Preise. Wir erwarten von Energieanbietern, die im letzten Jahr frühzeitig die hohen Beschaffungskosten an ihre Kund:innen weitergereicht hatten, dass sie in den kommenden Monaten die Preise senken. Vorausgesetzt, die Börsenpreise steigen nicht wieder an.

Ist der Grundversorgungstarif für Verbraucher weiterhin eine gute Alternative?

Die Preisunterschiede in der Grundversorgung sind in NRW weiterhin enorm. Aktuell bewegen sich die Arbeitspreise bei Strom in der Grundversorgung zwischen 30 und 84 Cent pro Kilowattstunde, der Durchschnittspreis liegt bei 47 Cent.

In einigen Fällen ist die Grundversorgung also weiterhin eine preiswerte Option, aber nicht immer. Oft lohnen nun auch wieder die Sondertarife, also die normalen Strom- oder Gastarife. Auch Sondertarife des Grundversorgers sollte man in die Recherche einbeziehen, gerade dann, wenn man beim eigenen Stadtwerk bleiben möchte. Allerdings sind hier die Preise oftmals noch vergleichsweise hoch.

Was sollten Verbraucher tun, die jetzt eine Preiserhöhung erhalten haben?

Wenn die neuen Preise das Preisniveau von anderen verfügbaren Tarifen übersteigen, sollte man wechseln – auch wenn 80 Prozent des Verbrauchs von der Preisbremse abgedeckt ist. Bei den Vergleichsportalen findet man Tarife bei Strom ab circa 43 Cent pro Kilowattstunde und bei Gas ab circa 14 Cent pro Kilowattstunde.

Verbraucher können auf den Portalen also wieder finanziell akzeptable Tarife finden. Das war lange Zeit nicht so. Bei einem Wechsel in die Grundversorgung sollte man wissen, dass sich die Preise nach vorheriger brieflicher Mitteilung durch den Anbieter alsbald ändern können. Bei Sondertarifen kann man sich hingegen durch eine Preisgarantie absichern.

Weitere Informationen zu Strom- und Gastarifen unter:
www.verbraucherzentrale.de.