Ein beliebter, aber unsicherer Aufbewahrungsort für das Smartphone: die aufgesetzte Gesäßtasche. Foto: pixabay
Ein beliebter, aber unsicherer Aufbewahrungsort für das Smartphone: die aufgesetzte Gesäßtasche. Foto: pixabay

Düsseldorf. Der Diebstahl des Handy sorgt im ersten Moment für Panik: Das Smartphone ist ein allgegenwärtiger Alltagsbegleiter. Entsprechend groß ist die Menge an in dem Gerät gespeicherten privaten oder geschäftlichen Daten. Sinnvoll ist es, Vorsorgemaßnahmen zu betreiben.

Fast 63 Millionen Deutsche besitzen ein Smartphone. Tendenz steigend. Dem tragen die Hersteller Rechnung und die Weiterentwicklung steht nicht still: Immer mehr und bessere Funktionen und immer größere Datenspeicher machen unsere Handys zu kostspieligen Anschaffungen und sehr persönlichen Objekten. Geht das Gerät kaputt, verschwindet oder wird gestohlen, ist nicht nur ein meist teurer Gegenstand futsch, sondern für gewöhnlich auch eine Fülle an Daten.

Ein Gerät, viele mögliche Schäden

Viele Dinge, die an einem Smartphone typischer Weise kaputt gehen können, kann man reparieren lassen oder sogar selbst wieder instand setzen. Auf die Daten haben viele Handy-Unfälle keine Auswirkung. So lässt sich ein zerstörtes Display – abhängig vom Ausmaß der Risse – selbst oder von einem Fachmann austauschen. Allerdings weisen die Arag-Experten darauf hin, dass die Kosten mit etwa 100 bis 300 Euro hoch sein können und den Wert des Handys unter Umständen übersteigen.

Ist der Akku das Problem, hängt es vom Gerät ab, ob man selbst tätig werden kann, denn bei vielen Geräten kann nur ein Techniker den Akku austauschen. Doch vorher sollte man das ausgeschaltete Handy über Nacht laden, um zu testen, ob der Akku nicht vielleicht nur tiefenentladen war. Am gefährlichsten – auch für einen Verlust der Daten auf dem Gerät – ist es, wenn es baden geht.

Bei einem Wasserschaden raten die Experten der Arag-Versicherung, umgehend alle Karten und nach Möglichkeit den Akku zu entfernen. Dann sollte das Gerät erst bei Zimmertemperatur mindestens einen Tag und eine Nacht trocknen, bevor man es wieder anschaltet. Wenn sich nichts tut, kann unter Umständen ein Reparatur-Service helfen und zumindest die Daten auf dem Gerät retten.

Je nachdem, wie alt das Gerät ist oder um was für einen Schaden es sich handelt, könne die Reparatur auch im Rahmen der Gewährleistung erfolgen, so der Hinweis der Versicherungsexperten: „Wenn man den Schaden nicht selbst verursacht hat, gilt sie zwei Jahre lang“.

Nach zwölf Monaten muss man jedoch beweisen, dass man nicht für den Schaden verantwortlich ist. Zudem könnten Schäden über die vom Hersteller gewährte Garantie abgedeckt sein, hier hilft ein Blick in die Garantiebedingungen. Wer eine Handyversicherung hat, erfährt in den Versicherungsbedingungen, ob ein kaputtes Gerät repariert oder ersetzt wird.

Handy-Diebstahl: Diese Daten sollte man sichern

Offene Handtaschen, aufgesetzte Gesäßtaschen, Außentaschen von Rucksäcken oder Autositze – all diese Aufbewahrungsorte laden Diebe förmlich ein, sich zu bedienen. Zudem kann das Gerät leicht heraus- oder herunterfallen und Schaden nehmen. Daher raten die Arag-Experten, das Gerät durch einen PIN-Code und eine Displaysperre zu schützen.

„Dadurch kann ein Fremder nicht ohne Weiteres auf das Gerät und die Daten zugreifen“, so die Arag.

Für den Notfall – also im Falle eines Diebstahls – sollten einige wichtige Informationen möglichst in einem Dokument zusammenzutragen und dieses sicher verwahr werden: Dazu gehört neben der eigenen Rufnummer sowie Geräte-Marke und -Typ vor allem die IMEI-Nummer. Diese identifiziert das Smartphone und ist daher äußerst wichtig für die Anzeige bei der Polizei.

Durch Eingabe von *#06# in die Telefon-Rufnummereingabe erscheint der Gerätepass auf dem Display. Auch die SIM-Karten-Nummer sollte für die Sperrung des Handys beim Mobilfunkanbieter notiert werden. Wer dann noch die Telefonnummer seines Anbieters und seine Kundennummer griffbereit hat, ist bestens vorbereitet. Andernfalls hilft auch die allgemeine Sperr-Nummer 116 116 oder aus dem Ausland 0049 30 4050 4050.

Um einem eventuellen Verlust den Schrecken zu nehmen, raten die Versicherungsexperten zu einer regelmäßigen Datensicherung. So kann man zumindest Fotos, Kontakte, Nachrichtenverläufe und weitere Daten retten.

Besitzer von Apple- oder Android-Geräten stehen zudem ausgezeichnete Hilfsmittel zur Verfügung: Mit der Einrichtung der Ortungs-Apps ‚Wo ist‘ bzw. ‚Mein Gerät finden‘ kann man im Falle des Verlusts massiv eingreifen und seine Daten schützen und so das Smartphone für den Dieb etwas wertloser machen.

Smartphone weg: Schaden begrenzen, Maßnahmen treffen

Ist das Smartphone gestohlen worden, gilt es schnell und überlegt zu handeln. Der erste Schritt: Die eigene Nummer anrufen. Wurde das Handy nur verloren, mag es einen ehrlichen Finder geben, den man auf diese Weise erreicht.

Nun kommen die Ortungs-Apps zum Einsatz: Mit ihnen können Betroffene mit einem anderen Endgerät über Icloud (Apple) oder Google (Android) auf das verschwundene Smartphone zugreifen. Dabei wird entweder ein Ton abgespielt, der anzeigt, ob sich das Handy vielleicht doch wider Erwarten in der Nähe befindet.

Oder man kann mit dem „Verloren-Modus“ die Standortsuche aktivieren. Falls das Smartphone ins Netz geht, erhält der Geräte-Inhaber eine Mitteilung und die Daten werden automatisch über den zuvor festgelegten persönlichen PIN-Code gesichert.

Wer zu massiveren Maßnahmen greifen möchte, kann über die App auch Daten auf dem verschwundenen Handy löschen oder eine Aktivierungssperre setzen, so dass das Handy für Dritte unbrauchbar wird.

Die Experten der Arag-Versicherung raten darüber hinaus dazu, einen Diebstahl der Polizei zu melden und Anzeige zu erstatten.