Geschützt vor Mücken schläft es sich im Sommer besser. Foto: VZ NRW/Adpic
Geschützt vor Mücken schläft es sich im Sommer besser. Foto: VZ NRW/Adpic

Düsseldorf. Ihr Summen ist schon penetrant, aber noch quälender sind oft die Folgen ihres Blutdurstes: Mücken sind lästige Sommerbegleiter. Doch mit der richtigen Vorbereitung lassen sich Stiche vermeiden.


„Dabei ist die Verwendung chemischer Abwehrmittel letztlich eine Risiko-Nutzen-Abwägung, die in Malaria-Gebieten anders ausfallen wird als am heimischen Badesee“, sagt Kerstin Effers, Expertin für Umwelt und Gesundheitsschutz der Verbraucherzentrale NRW. Sie erklärt, was außer Chemie noch wirkungsvoll ist und was man tun kann, wenn die Mücke gestochen hat:

Mückenschutzmittel

Sogenannte Repellents können die kleinen Blutsauger effektiv fernhalten – vorausgesetzt, sie werden richtig angewendet. Mittel mit dem Wirkstoff DEET bieten einen guten Schutz, können aber die Augen reizen und allergische Hautreaktionen verursachen. Als besser verträglich gelten Produkte mit Icaridin. Sprays oder Lotionen mit Zitroneneukalyptusöl wehrten Mücken im Test nur mittelmäßig ab, gegen Zecken zeigten sie bessere Wirkung. Fettsäuren aus Kokosöl wie Caprinsäure können auf Mücken eine vergleichbare abschreckende Wirkung ausüben wie DEET. Wichtig: Nicht alle Wirkstoffe sind für Kinder oder Schwangere geeignet. Bei der Auswahl sollten entsprechende Hinweise daher unbedingt beachtet werden. Eine Kombination mit Sonnencreme ist möglich, aber die Sonnencreme sollte zuerst aufgetragen werden und erst 20 Minuten später das Mittel zur Mückenabwehr. Übrigens: Substanzen im Schweiß locken die Insekten an, daher kann es helfen, vor dem Schlafengehen noch einmal zu duschen.

Kleidung als Barriere

Helle, locker sitzende und dicht gewebte Kleidung schützt besonders gut vor Mückenstichen. Durch enganliegende Kleidung können Mücken hindurchstechen. Bei Wanderungen oder Ausflügen an Gewässern sind festes Schuhwerk und lange Hosen und Ärmel ratsam. Für Kinder gilt das besonders.

Netze und Co.

Feinmaschige Netze über Betten oder Kinderwagen sind eine einfache und effektive Lösung und passen auch gut ins Urlaubsgepäck. Insektenschutzgitter an Fenstern und Türen halten nicht nur Mücken, sondern auch andere Lästlinge wie Motten und Ameisen fern. Ventilatoren können Mücken durch den Luftstrom irritieren und so zusätzlich vor den stechenden Plagegeistern schützen.

Technik mit unerwünschten Nebenwirkungen

Mückenstecker, UV-Fallen oder Ultraschallgeräte werden oft als Wundermittel beworben – doch viele sind in der Praxis wenig wirksam oder sogar gesundheitlich bedenklich. Viele Insektizid-Verdampfer etwa geben Chemikalien an die Raumluft ab, die im Verdacht stehen, gesundheitsschädlich zu sein, und für Katzen sogar lebensgefährlich werden können. Von Lichtfallen werden auch viele Nützlinge angezogen ­– das Aufstellen im Freien ist daher verboten.

Juckreiz richtig behandeln

Wenn es doch zum Stich kommt, helfen juckreizlindernden Gele und Salben. Stiftähnliche Geräte mit einer kleinen erhitzbaren Keramikplatte bekämpfen sofort und zuverlässig Schwellung und Juckreiz. Auch Hausmittel wie eine aufgeschnittene Zwiebel oder zerriebener Spitzwegerich sind einen Versuch wert. Wichtig: Nicht kratzen! Denn dadurch kann sich die Einstichstelle entzünden oder Keime können eindringen.

Keine Mückenbiotope anlegen

Um zuhause Mückenlarven keinen Lebensraum zu bieten, sollte stehendes Wasser im Garten oder auf dem Balkon vermieden werden. Das heißt: Regentonnen abdecken oder das Wasser durch eine Pumpe in Bewegung halten. Blumentöpfe, Schalen, Vogeltränken und andere Behältnisse regelmäßig leeren und reinigen.