Das Benefiz-Konzert in der AWO werten die Organisatoren als
Das Benefiz-Konzert in der AWO werten die Organisatoren als "großen Erfolg". Foto: Iris Truschinski

Wülfrath. Die Summe von 1.500 Euro ist beim Benefizkonzert für die Opfer der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien am vergangenen Donnerstag in der AWO erzielt worden. Damit sei das vierte Konzert der beiden klassischen Musiker wieder ein großer Erfolg gewesen, so Peter Zwilling von der Wülfrather Arbeiterwohlfahrt.

Das Konzert des in Wülfrath beliebten Duos Cornelia Hessenberg (Klavier) und Christoph Rehm (Geige) schlug einen Bogen von der leichten Wiener Kaffeehausmusik über Schubert und Strauß bis hin zu Klassikern für Klavier und Geige von Brahms und und Bach, dessen Kompositionen am Anfang und am Ende des Konzerts standen. Das Publikum war begeistert.

In der Pause konnte der Vorsitzende der Wülfrather AWO, Peter Zwilling, den Düsseldorfer Soziologen und Gewerkschafter Nihat Öztürk und seine Monika Lent-Öztürk interviewen. Beide berichteten über die schweren Zerstörungen in Antakya nahe der Syrischen Grenze. Öztürk, der in der türkischen Metropole geboren wurde, schilderte die Zerstörung der Altstadt seiner multikulturellen und multireligiösen Heimatstadt. Das historische Antiochien, in der die Christen ihre erste Gemeinde gründeten, in der Petrus und Paulus predigten, in der Juden und Moslems gemeinsam beteten, ist bis auf die Grundmauern zerstört.

Die Schilderungen des Ehepaars berührten die Zuhörer. Monika Lent-Oztürk hat eine Spendenplattform gegründet, mit der sie schnell und unbürokratisch Geld für die notleidende Bevölkerung sammeln.

„Es geht zum Beispiel um abgefülltes Wasser, das wir kaufen, damit nötigsten hygienischen Standards eingehalten werden können, zum Beispiel bei Neugeborenen“, veranschaulichte Monika Öztürk die Misere und die Not. Die Menschen haben keinen elektrischen Strom, vielfach kein Wasser und leben nach wie vor auf der Straße.

Die Spendensammlung erzielte 1.395 Euro, den die AWO aus dem Verkauf von Getränken und Brezeln auf 1.500 Euro aufstockte.

750 Euro vom Spendengeld gehen an die „Soforthilfe für Harbiye und Antakya“. „Harbiye (antikes Daphne) war bis zum Erdbeben ein idyllisch gelegener Vorort der Stadt Antakya – auch als antikes und biblisches Antiochien bekannt. Es liegt wie viele andere Orte im Südosten der Türkei und ist nach den schweren Erdbeben größtenteils in Trümmern“, stellten beide fest. Die zweite Hälfte der Spenden gehen an Medico International mit dem Ziel in Syrien Hilfsmaßnahmen zu unterstützen.

Der besondere Dank der Gäste und der Spendenempfänger galt aber Christoph Rehm und Cornelia Hessenberg für das tolle Konzert. Cornelia Hessenberg und Conny Weimer, die Leiterin der AWO, haben nun schon zum wiederholten Male ein Benfizkonzert in der AWO organisiert.