Wülfrath. Zu einem Benefizkonzert für Beirut hatte das Duo Cornelia Hessenberg und Christoph Rehm am Dienstag in die AWO geladen.
Dreißig Gäste kamen zu dem Konzert, unter ihnen befanden sich auch die Schwestern Miriam Ventocilla und Samira Kheirallah, die die Spendenaktion für Beirut initiiert hatten. Samira Kheirallah, die in Beirut über die deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit in einem palästinensischen Flüchtlingslager arbeitet, gewährte den Gästen einen Einblick in die Lebensverhältnisse im Libanon und dessen Hauptstadt Beirut.
Kheirallah berichtete von den schweren wirtschaftlichen Verwerfungen und der hohen Inflation, die die Armut, sogar der Mittelschicht enorm habe ansteigen lassen und über die unsagbare Katastrophe durch die Explosion im Beiruter Hafen. Viele Menschen wurden getötet oder verletzt.
„Wir waren froh, zu Hause gewesen zu sein“, berichtete Samira Kheirallah, die mit Mann und den vier- und neunjährigen Söhnen unweit des Hafens lebt, „dadurch wurde nur unsere Wohnung zerstört und mein Mann verletzt. Wir haben überlebt.“ Das Elend vor Augen, habe Sie sich entschlossen spontan Spenden in Deutschland zu sammeln. Ihre Schwester und viele Freunde, wie Cornelia Hessenberg und Christoph Rehm, machten sofort mit.
US-Dollar statt heimischer Währung
„Es geht ums Nötigste, Lebensmittel, Spielsachen und sogar Windeln sind nicht mehr zu bekommen. Hier wollen wir helfen. Unbürokratisch und direkt. Die Inflation, besonders nach der Katastrophe, ist so hoch, dass sich niemand mehr was leisten kann. Die heimische Währung ist praktisch nicht mehr existent“, macht Miriam Ventocilla deutlich. Mit den deutschen Spenden, die in Dollar umgetauscht werden – der einzigen Währung, die noch etwas wert ist – versuchen die Schwestern in Beirut zu helfen. Auf die Frage aus dem Publikum, ob sie wieder zurück will: „Natürlich“, antwortet Kheirallah spontan, „wir haben dort viele Freunde, mein Mann ist noch in Beirut und wir wollen helfen. Und die Kinder gehen auch wieder mit, denn auch sie fühlen sich wohl dort.“
Mit dem Konzert für Beirut konnten Cornelia Hessenberg und Christoph Rehm begeistern. Mit einer Mischung von Wiener Kaffeehausmusik, südamerikanischen Welthits und Klassik fesselten sie das Publikum und animierten zum Spenden. 1.438 Euro waren zum Abschluss des Konzerts in der Spendenbox gelandet. Voller Freude kann Samira Kheirallah diesen Betrag auf das Spendenkonto einzahlen. Und weitere Spenden werden angenommen:
- Samira Kheirallah
- IBAN: DE96 3705 0198 0010 5230 90
- Kennwort: Spende für Beirut
Da Samira Kheirallah selbst einmal bei der AWO gearbeitet hat, freute sie sich besonders, dass die Wülfrather AWO ihr Haus für das Konzert zu Verfügung stellen konnte. „Das haben wir sehr gern getan“, so der Vorsitzende Peter Zwilling.