Besuch im Steinbruch: Gruppenfoto mit Gabor Lang, Alexia Spieler, Kerstin Griese, Manfred Hoffmann (SPD-Ratsfraktionsvorsitzender, Niels Sperling (SPD-Ortsvereinsvorsitzender). Foto: Büro Griese
Besuch im Steinbruch: Gruppenfoto mit Gabor Lang, Alexia Spieler, Kerstin Griese, Manfred Hoffmann (SPD-Ratsfraktionsvorsitzender, Niels Sperling (SPD-Ortsvereinsvorsitzender). Foto: Büro Griese

Wülfrath. Die diesjährige Sommertour der niederbergischen Abgeordneten Kerstin Griese ist im Kalkwerk Flandersbach gestartet.


Kerstin Griese hat im Steinbruch den Untertage-Testbetrieb besichtigt und mit Alexia Spieler, Vorsitzende der Geschäftsführung von Lhoist Germany, über die Transformation der Kalkindustrie gesprochen.

„Ohne Kalk gibt es keinen Stahl, keine sauberes Trinkwasser, keinen Bau“, brachte es Alexia Spieler auf den Punkt. Sie betonte, dass auch Windräder und Elektroautos Kalk brauchen, um produziert zu werden. Gleichzeitig räumte sie ein, dass zwei Drittel der CO2-Emissionen bei der Kalkproduktion nicht vermieden werden können. „Die sind unvermeidbar im Stein.“ Kerstin Griese, die nicht zum ersten Mal das Wülfrather Kalkwerk besucht hat, hatte deshalb das „Everest“-Projekt unterstützt. Hier geht es darum, das entstehende CO2 abzuscheiden, um es einlagern zu können. „Ich hatte mit Wirtschaftsminister Robert Habeck darüber gesprochen, damit die Bundesregierung dieses Projekt gegenüber der EU-Kommission unterstützt“, so Griese. Dieser Einsatz war erfolgreich. „Wir sind sehr stolz, dass wir die Förderung vom Europäischen Innovationsfonds bekommen“, sagte Alexia Spieler.

Neben „Everest“ treibt Lhoist auch weitere strategische Projekte voran. So etwa das untertägige Versuchsbergwerk in Wülfrath, wie Griese beim Blick in den Stollen erfuhr. „Weniger Abraum, weniger Emissionen, und wir kommen an Kalkstein dran, der sonst nicht erreichbar wäre“, beschrieb Werksleiter Gabor Lang das Versuchsbergwerk. „Wir erkunden in einer dreijährigen Versuchsphase, ob der Regelbetrieb technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist. Klar ist schon heute: Es ist sehr aufwändig, deutlich teurer und kann nur einen Teil zur übertägigen Förderung beitragen.“ Mit dem Testbetrieb werde man sich zunächst die Kompetenz für den Untertagebergbau aneignen.

Kerstin Griese, Parlamentarische Staatssekretärin im Arbeits- und Sozialministerium, erkundigte sich auch nach dem Fachkräftemangel und der innerbetrieblichen Ausbildung. Über 60 Azubis gibt es bei Lhoist, wo auch für andere Betriebe ausgebildet wird. Allerdings müsse man heute mehr dafür tun, um gute Azubis zu bekommen, sagte PR-Manager Mario Burda. Dazu gehöre zum Beispiel ein Mobilitätszuschuss, um die Attraktivität für diejenigen zu erhöhen, die von außerhalb kommen.

„Die Qualität unseres Azubi-Programms ist super“, ist Alexia Spieler überzeugt. Kerstin Griese ergänzt: „Unser Ausbildungssystem ist ein Exportschlager, denn in anderen Ländern gibt es das fast gar nicht. Die Ausbildung ist ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung.“