Ein Bild aus dem Bölkumer Busch. Foto: Götz-Reinhardt Lederer
Ein Bild aus dem Bölkumer Busch. Foto: Götz-Reinhardt Lederer

Wülfrath. Im Bölkumer Busch sind Bäume für Fällungen markiert. Kritik kommt von den Umweltschützern. „Selbst geschädigte Bäume lässt man heute stehen, damit sie das Wasser im Boden halten“, meint Götz-Reinhardt Lederer von der Wülfrather Ortsgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Wülfrather Ortsgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz Stellung bezieht zu Baumfällungen im Bölkumer Busch. Bereits im vergangenen Jahr hatte man sich in einem offenen Brief an das Forstamt, die Stadt Wülfrath und den Kreis Mettmann gewandt. Verwundert gezeigt hatten die Umweltschützer sich insbesondere über „Markierungen an zahlreichen Buchen“ auf dem Weg von Wülfrath nach Velbert. Die Bäume hätten damals „überwiegend einen gesunden Eindruck“ gemacht.

Nun drohen offenbar neue Fällungen. Götz-Reinhardt Lederer vom der BUND-Ortsgruppe hat markierte Bäume ausgemacht. „Quo vadis Bölkumer Busch?“, fragt Lederer – wohin geht es mit dem Bölkumer Busch?

Das Naherholungsgebiet liegt hinter dem Schlupkothener Steinbruch, jenseits der Autobahn, und fast völlig auf Wülfrather Stadtgebiet. Vor nicht einmal anderthalb Jahren sei der Baumbestand dort „dramatisch dezimiert“ worden, kritisiert Lederer. Um die 100 Bäume, darunter vor allem Buchen, seien dem Wald entnommen worden.

„Die Argumente dafür von Kreis, Förster und Waldbesitzer kamen vielfältig, widersprachen sich aber weitgehend“, meint Lederer. Es sei von Wegesicherung die Rede gewesen, davon, dass alte Bäume nicht mehr genug Wasser bekämen, der Wald verjüngt werden müsse, die Bäume schadhaft seien – und davon, dass „ein Waldbesitzer schließlich das Recht habe, seinen Wald auch zu nutzen“.

Götz-Reinhardt Lederer: „Der Bölkumer Busch wurde vor zwei Jahren im Zuge der sechsten Änderung des Landschaftsplans vom Kreistag einstimmig zum Naturschutzgebiet gemacht, nur der Eintrag im Amtsblatt fehlt noch“.

Nun schwant einem Böses, wenn man durch den Wald gehe, so Lederer. „Wieder sind Bäume rot markiert, wieder sind es über 100 Bäume, die der Säge zum Opfer fallen sollen“. Große zusammenhängende Flächen würden dann frei von jeglichen Bäumen sein.

Nach Ansicht Lederers müsste es anders laufen: „Die letzten Jahre haben uns ja deutlich gemacht, dass es nicht die Zeit ist, gesunden Wald zu schlagen“. Die Trockenheit habe bereits ohne großen Holzeinschlag viel Wald in Deutschland vernichtet. „Selbst geschädigte Bäume lässt man heute stehen, damit sie das Wasser im Boden halten“, mahnt Lederer.

Vor 20 Jahren sei der Bölkumer Busch noch ein Vorzeigewald gewesen, „viel wird davon nach dem nächsten Einschlag nicht mehr vorhanden sein“, kritisiert Götz-Reinhardt Lederer.