Eine beleuchtete PC-Tastatur liegt auf einem Tisch. Foto: Volkmann
Eine beleuchtete PC-Tastatur liegt auf einem Tisch. Foto: Volkmann

Wülfrath. Im WIR-Haus startet ein neues Technikangebot speziell für Jugendliche: „Jugend hackt“ – unter diesem Label können Zwölf- bis Achtzehnjährige ab dem 13. September „mit Code die Welt verbessern“. Das Ideenwerk lädt dazu ein. 

Das Ideenwerk im WIR-Haus eröffnet ein „Jugend hackt Lab“. Damit wird der Makerspace im WIR-Haus zu einem Raum, in dem Mentoren Jugendlichen nicht nur einen verantwortungsbewussten Umgang mit Digitalisierung vermitteln. Junge Leute können hier auch das Thema Offenheit von Daten und Code kennenlernen sowie sich mit ethischem Hacking auseinandersetzen.Wie sieht ein verantwortungsbewusster Umgang mit Technik aus? Wie kann diese dazu genutzt werden, die Gesellschaft positiv zu prägen? Wo schadet Technik vielleicht auch? – Diese und andere Fragen will das „Jugend hackt Lab Wülfrath“ klären.Hinter „Jugend hackt“ steht ein Programm, dass die „Open Knowledge Foundation“ und der Verein „medialepfade.org“ seit 2013 in ganz Deutschland durchführen. Die „Jugend hackt Labs“ sind aus den „Jugend hackt“-Hackatons entstanden, bei denen Jugendliche sich regelmäßig, immer ein Wochenende lang, an kleinen und größeren Soft- und Hardwareprojekten, an Open Source und an Quellcodes unter freier Lizenz ausprobieren können. Um dieses Angebot für den Programmiernachwuchs zu verstetigen oder einfach um neue Interessent anzusprechen, entstehen in ganz Deutschland immer mehr feste „Jugend hackt“-Standorte – eben „Labs“. In diesen bieten Expert regelmäßig Projekte zu Digitalthemen an.„Wülfrath ist jetzt einer von drei Standorten in NRW, an denen ,Jugend hackt‘-Angebote stattfinden“, sagt Stephan Plarre, WIR-Mitglied und Ansprechpartner für das „Jugend hackt Lab“ in Wülfrath. Angesprochen sind Jugendliche aus Wülfrath und Umgebung. Die sollen bei „Jugend hackt“ basteln und coden können. Es geht aber auch noch um mehr: Die Mentor wollen, mit den Jugendlichen bestehende gesellschaftliche Strukturen untersuchen und hinterfragen. Dabei sollen breite gesellschaftliche Schichten angesprochen werden. Stephan Plarre: „Wir möchten Machtstrukturen sichtbar machen. Die IT-Szene ist weitestgehend weiß und männlich geprägt. Wir wollen das überwinden, auch People of Colour, Frauen, genderqueeren Personen und Personen aus nicht-akademischen Haushalten den Raum geben, der ihnen zusteht.“ Um die Hürden möglichst niedrig zu halten, sind alle Lab-Angebote kostenfrei.Aktuell gibt es 21 „Jugend hackt“-Labs in ganz Deutschland. Alle arbeiten weitestgehend individuell. Entsprechend vielfältig sind die Angebote. In Wülfrath soll es künftig zwei Formate geben. Regelmäßige „Open Labs“ – zu diesen Terminen können junge Besucher das Lab erkunden und an eigenen Projekten arbeiten. Hinzu kommen Workshops und Vorträge – diese stellen gezielt Themen vor und bearbeiten diese.Den Rahmen für das „Jugend hackt Lab“ bietet das Ideenwerk, die offene Werkstatt im WIR-Haus, die als Lernort und Makerspace viel Raum und Technik bietet. Hier kann man regelmäßig zusammenkommen, um sich auszuprobieren. „Wir werden Workshops, Talks und offene Bastel- und Codingformate anbieten“, so Stephan Plarre. „Die Labs verbinden ,peer learning‘-Ansätze und die Vermittlung technischer Skills, Partizipation und inhaltliche Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen, Code-Kunst, ehrenamtliches Engagement und vieles mehr.“Über die konkreten Workshops und Veranstaltungen hinaus steht bereits jetzt eine Community zur Verfügung, in und mit der die Teilnehmer und Mentor sich austauschen können. Zum Start sollen interessierte Jugendliche mit Spaß und spielerisch auf das Angebot aufmerksam gemacht werden.Die Themen und Termine:

  • 13. September von 16 bis 19 Uhr: Open Lab – Eröffnung
  • 11. Oktober von 16 bis 19 Uhr: Retro-Spiele auf 8×8 LEDs
  • 22. Oktober von 15 bis 18 Uhr: Dein eigenes Textadventure

Alle Termine ohne Voranmeldung. Weitere Informationen gibt es online unter jugendhackt.org.