Heiko Schell ist der Geschäftsführer der Stadtwerke Wülfrath. Foto: Kling/Archiv
Heiko Schell ist der Geschäftsführer der Stadtwerke Wülfrath. Foto: Kling/Archiv

Wülfrath. Nach den ersten Informationsveranstaltungen zum Thema Glasfaser hätten sich einige Fragen herauskristallisiert, die die Bürger scheinbar am meisten beschäftigen, meint Stadtwerke-Geschäftsführer Heiko Schell. Der Versorger hat daher ein FAQ zur Glasfaser zusammengestellt. 


Es geht unter anderem um Kündigungen von Altverträgen oder die Anbindung an ein Mehrfamilienhaus. Die folgenden elf Fragen zur Glasfaser und Antworten darauf rücken die Stadtwerke Wülfrath in den Mittelpunkt:

Wie funktioniert die Kündigung des Altvertrags?

Die meisten Haushalte wollen ihre bisherige Telefonnummer behalten. Das ist problemlos möglich. Sofern Sie Ihre Rufnummer mitnehmen wollen, kündigen wir für Sie den bestehenden Vertrag. Dafür müssen Sie lediglich das Portierungsformular ausfüllen und an Greenfiber zurücksenden.

Sollten Sie keine Rufnummer mitnehmen wollen, müssen Sie selbst Ihren bestehenden Vertrag kündigen. Bitte warten Sie hiermit, bis die Greenfiber-Techniker den APL (Abschluss Punkt Linientechnik), also den Hausübergabepunkt, angebracht haben. Erst dann ist eine Kündigung sinnvoll. So entsteht kein Leerlauf, in dem Sie evtl. kein Internet oder Telefon haben.

Entstehen doppelte Kosten, wenn mein alter Vertrag noch läuft und der Glasfaseranschluss schon gelegt wurde?

Nein! Unsere Vertragslaufzeit von 12 bzw. 24 Monaten beginnt erst mit Ablauf Ihres alten Vertrags. Sollte der Glasfaseranschluss vor Ende ihres bisherigen Vertrages schon fertig installiert sein, schalten wir ihn frei. Sie können ihn dann kostenfrei nutzen. Erst wenn der alte Vertrag ausgelaufen ist, fallen die ersten Kosten beim Glasfaseranschluss an. Da wir eine vollkommen neue Infrastruktur schaffen, können Sie für den Übergang die bisherigen Anschlüsse weiter nutzen. Im Übrigen ermöglicht das neue Telekommunikationsgesetz deutlich kürzere Vertragslaufzeiten. Es lohnt sich, dies auch für Ihren jetzigen Anschluss zu prüfen.

Wie funktioniert die Anbindung eines Mehrfamilienhauses?

Jeder Antrag besteht neben dem Internet-Vertrag auch aus einer Grundstückseigentümererklärung. Diese ermöglicht es uns, Ihr Grundstück zu betreten und die für den Glasfaseranschluss notwendigen Baumaßnahmen durchzuführen. Bei einem Mehrfamilienhaus benötigen wir Grundstückseigentümererklärung, die vom Eigentümer ausgefüllt und unterschrieben ist. Der Internet-Vertrag selbst wird mit dann mit den einzelnen Mietern geschlossen. Was, wenn auf meinem Grundstück nicht gebuddelt werden und der Garten oder die Auffahrt geschützt werden soll?

Unser Ziel ist, so wenig wie möglich zu graben. Denn es gibt hochwertige Oberflächen, Bepflanzungen oder Treppen, die man nicht verändern möchte. Damit die Verlegung des Glasfaseranschlusses so erfolgt, wie Sie es wünschen, vereinbaren wir vor dem Beginn der Arbeiten einen Begehungstermin. So können wir alle notwendigen Details besprechen. Auch wird so sichergestellt, dass bei der Verlegung keine anderen Leitungen beschädigt werden. Wann immer möglich, bevorzugen wir den Einsatz eines Bodenverdrängungsverfahrens mittels der sogenannten Erdrakete. In diesem Verfahren werden zwei Gruben (Start- und Zielgrube) mit je 1 Quadratmeter Größe ausgehoben. Die Erdrakete wird mit Druckluft durch Erdreich oder Gestein getrieben. Das Erdreich wird verdrängt und es entsteht eine Erdröhre, in die ein Kabelschutzrohr oder Mikrorohr oft im gleichen Arbeitsgang von der Erdrakete unmittelbar eingezogen wird. Sollte dieses schonende Verfahren bei Ihnen nicht möglich sein, werden gemeinsam vor Ort Alternativen besprochen.

Was ist eine Hauseinführung?

Mit der Hauseinführung verbinden wir Ihren Anschluss mit dem Glasfasernetz. Dabei wird das Leerrohr durch die Wand zum Hausübergabepunkt (HÜP) verlegt. Auch dies geschieht nach Absprache, mit dem möglichst geringsten Aufwand und an einem von Ihnen bestimmten Punkt. Die geeignete Variante wird bei der gemeinsamen Grundstücksbesichtigung festgestellt und im Begehungsprotokoll dokumentiert.

Die Hauseinführung sollte unterhalb des Außenniveaus vorgesehen werden, um mutwillige Beschädigungen zu erschweren. Die Zuleitung zum Haus erfolgt in der Regel durch eine Bohrung in 60 cm Tiefe. Lediglich ein kleiner Aushub an der Hauswand ist notwendig, um das Leerrohr in Empfang zu nehmen und in das Gebäude zu führen. In Einzelfällen muss der Trassenbau in offener Bauweise erfolgen. Für die Hauseinführung ist eine Bohrung von 20 mm Durchmesser erforderlich. Diese wird von der bauausführenden Fachfirma vorgenommen und nach Durchführung des Leerrohres luft- und wasserdicht verschlossen. Sollte bereits ein geeignetes Leerrohr

(Innendurchmesser 20mm) vor Ort liegen, können wir auf eine weitere Bohrung verzichten.

Wie sieht die Innenhausverkabelung bei Einfamilienhäusern aus?

Grundsätzlich können Sie die bestehende Innenhausverkabelung weiter nutzen. Wir verlegen das Glasfaserkabel bis in den Hausübergabepunkt (HÜP). Dieser wird ebenfalls mit einem Glasfaserkabel mit dem optischen Wandler verbunden. Der optische Wandler macht aus dem Lichtsignal ein elektrisches Signal. Üblicherweise werden diese beiden Geräte in einer Entfernung von 2 Metern voneinander montiert. Bei Bedarf ist jedoch auch eine größere Entfernung möglich.

In solchen Fällen stellt Greenfiber Ihnen ein entsprechendes Glasfaser-Innenkabel mit einer Länge bis zu 15 Metern kostenlos zur Verfügung. Darüber hinaus sind Kabel mit den Längen 25, 50 und 100 m erhältlich. Der optische Wandler wird nun über ein Netzwerkkabel mit dem Router verbunden. Sollten Sie einen leistungsfähigen Router besitzen, können Sie Ihn selbstverständlich weiterhin nutzen. Sie können jedoch auch einen vorkonfigurierten Router bei uns erwerben.

Der Router verbindet Ihre Endgeräte nun mit dem Glasfasernetz. Die Installation der Geräte erfolgt über einfaches Einstecken und ist auch Nichtfachleuten zumeist mühelos möglich. Auf unserer Homepage sind dazu kurze Erklär-Videos zu finden. Selbstverständlich nennen wir Ihnen auch einen Fachbetrieb aus Ihrer Umgebung.

Was passiert in Häusern mit mehreren Wohneinheiten?

Grundsätzlich bekommt jede Wohneinheit ihren eigenen Glasfaseranschluss. Bei Doppelhäusern wird jede der Doppelhaushälften separat per Glasfaser erschlossen. In Mehrfamilienhäusern können unterschiedliche Lösungsansätze in Frage kommen. Zum Beispiel kann eine hausinterne Glasfaser-Unterverteilung für die Inhouse-Verkabelung errichtet werden. Alternativ kann jede Wohneinheit über ein separates Kabel angeschlossen werden. Das geeignete Verkabelungs-Konzept wird für jedes Mehrfamilienhaus individuell durch die Techniker der Greenfiber geplant und bewertet. Was passiert mit meinem bisherigen Anschluss?

Wir erstellen eine neue, zukunftsfähige Infrastruktur. Da Greenfiber das Glasfasernetz komplett unabhängig und parallel zum bereits existierenden Kupfernetz errichtet, bleibt die vorhandene Netzinfrastruktur unverändert bestehen. Wenn es sich um die bestehende Telefonleitung handelt, wird Greenfiber diese ohnehin nicht anrühren. Auch wenn Sie ihre alte Kupferleitung nicht mehr nutzen, bleibt diese bestehen. Nicht mehr genutzte Endgeräte, wie z.B. gemietete Router senden Sie nach Vertragsende an Ihren alten Anbieter zurück. Die Verkabelung in Ihrem Haus können Sie weiterverwenden. Bei verlegten Netzwerkkabeln sollte man prüfen, ob die Übertragungsraten der Netzwerkkabel ausreichen.

Was passiert mit meiner bestehenden Innenhausverkabelung?

Wenn Sie eine Innenhausverkabelung haben, könne Sie diese LAN-Verkabelung weiter nutzen. Hierbei ist darauf zu achten, dass ein Kabel mindestens der Kategorie 5e (1 Gigabit max.) oder Kategorie 6a (10 Gigabit max.) genutzt wird. So können Sie die ganze Bandbreite des neuen Glasfaseranschlusses nutzen. Über W-Lan könne Sie Ihre Endgeräte mit dem Router verbinden.

Ich bin Eigentümer und möchte einen Glasfaseranschluss zu meinem Mehrfamilienhaus legen lassen. Wie ist das Vorgehen?

In diesem Fall werden Sie sicher einen Ihrer Mieter von einem Glasfaseranschluss überzeugen können. Die Mieter schließen dann einen Internet-Vertrag mit uns ab. Für die Installation des Glasfasers in Ihrem Haus benötigen wir von Ihnen eine ausgefüllte Grundeigentümererklärung. Pro Standard-Anschluss können jeweils sechs Wohneinheiten versorgt werden. Für größere Wohneinheiten gibt es ebenfalls die passenden Anschlüsse.

Ich bin Mitglied in einer WEG. Welche Vorteile sprechen für einen Anschluss an das Glasfasernetz?

Mit dem Einbau eines Glasfaseranschlusses haben Sie noch über Jahrzehnte eine gute Internetleitung für Ihre Mehrfamilienhäuser. Und Sie steigern langfristig den Wert Ihrer Immobilie.

Eigentümer können die Kosten für den Ausbau auf Ihre Mieterumlegen. Für den Mieter fallen hier maximal 5 Euro im Monat über eine Laufzeit von 9 Jahre an. Bitte nehmen Sie direkten Kontakt zu uns auf, um die Möglichkeiten und Details des Anschlusses zu besprechen.

Weitere Details zu den Fragen sowie weitere FAQ gibt es unter www.Greenfiber.de\wuelfrath.