Der Starkregen im Juli 2021 führte auch im Kreis Mettmann zu Hochwasserlagen. Foto: THW/Dennis Funke
Der Starkregen im Juli 2021 führte auch im Kreis Mettmann zu Hochwasserlagen. Foto: THW/Dennis Funke

Heiligenhaus. Es ist eine der schlimmsten Naturkatastrophen, die Deutschland je erlebt hat: das Jahrhunderthochwasser im Juli des vergangenen Jahres. Für das Technische Hilfswerk (THW) folgte der größte Einsatz in seiner mehr als 70-jährigen Geschichte.

Über mehrere Monate leisten die Helfenden des THW rund 2,6 Millionen Einsatzstunden in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Sachsen. Rund 17.000 Einsatzkräften aus allen 668 THW-Ortverbänden waren im Einsatz – und somit auch der Ortsverband Heiligenghaus/Wülfrath.

„Wasser, Schlamm und Chaos, also ein Bild der Verwüstung fanden wir vor“, heißt es vom Technischen Hilfswerk. Dort war man betroffen, aber deshalb umso motivierter, den Menschen in ihrer Not und Verzweiflung zu helfen.

„Was sich auch in den Tagen nach der Katastrophe in Deutschland entwickelte, hat mich trotz allem Leid auch stolz gemacht, diese großartige Solidarität der Bürgerinnen und Bürger in ganz Deutschland, sei es die Hilfe vor Ort mit Mann und Frau und Maschine oder die Spenden“, erinnert sich Christian Stercklen, Helfer im Zugtrupp des Ortsverbandes.

Der örtliche Verband der Blaulichtorganisation war mit seinem gesamten Technischen Zug in den ersten Tagen des Unwetters im gesamten Kreis Mettmann aktiv. Beendet war der Hochwassereinsatz damit nicht: Es folgten Wochen, in denen die Helfende des Ortsverbandes überregional zu Einsatz ausrückten.

„Bernd“ hinterließ Zerstörung

Tief „Bernd“ hinterließ in weiten Teilen Deutschlands, vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, ein Bild der Zerstörung. Überflutete Städte, zusammengebrochene Infrastruktur und zerstörte Gebäude waren einige der Folgen. Das THW war daraufhin mit allen 25 Typen seiner Einheiten und Teileinheiten gefragt. Die Liste der zu bewältigenden Aufgaben war lang: Von Pumparbeiten über das Räumen von Trümmern, der Strom- und Wasserversorgung bis hin zur Trinkwasserversorgung, Deichverteidigung, der Baufachberatung oder dem Brückenbau – das THW konnte seine gebündelte Expertise einbringen und bringt sie teilweise weiterhin ein. Denn abgeschlossen ist der Einsatz noch nicht, die Hilfe des THW wird auch ein Jahr nach der Katastrophe benötigt.

Aufgabe des Ortsverbandes Heiligenhaus/Wülfrath waren neben den Pumparbeiten in den Städten Wülfrath, Langenfeld, Velbert und Erkrath auch die Unterstützung der Einheiten im Ahrtal. Hier leistete der Ortsverband Unterstützung durch zum Beispiel seinen technischen Berater Deichverteidigung bei der Sichtung der Schäden, Führungsgehilfen oder auch Verpflegungs- und Versorgungsfahrten für die einzelnen Einheiten innerhalb des Schadensgebietes. Weiter stellte der Ortsverband zusammen mit den anderen Verbänden wiederholt Kräfte und Fahrzeuge für Transportfahrten zur Verfügung.

Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit mehr als 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz.