Anke Jansen lebt ihre Rolle der Hildegard Knef. Foto: Iris Truschinski
Anke Jansen lebt ihre Rolle der Hildegard Knef. Foto: Iris Truschinski

Wülfrath. Anke Jansen ist im Kulturbistro der Arbeiterwohlfahrt aufgetreten. In ihrer Rolle als Hildegard Knef ging es für um Chansons und eine Reise zurück in die Vierziger bis Sechziger.


„Ganz großartig. Danke, dass Sie uns diesen schönen Abend geschenkt haben,“ schrieb einer der Zuschauer in das von der AWO ausgelegte Gästebuch. So ging es vielen, die Anke Jansen als Hildegard Knef erleben durften. Auf der Reise durch Hildegard Knefs Leben, standen aber nicht nur die vielen erfolgreichen Chansons im Mittelpunkt, sondern Anke Jansen gelang eine geniale Verbindung zwischen Musik und der Darstellung des Zeitgeists der die 1940er bis 60iger Jahre in Deutschland prägte. Die Chanson-Hits zogen das Publikum in ihren Bann, gleichzeitig wurde ihnen bewusst gemacht, in welchem Zwiespalt sich die deutsche Künstlerin im Amerika der späten 40er und frühen 50er befand. Alle Deutschen galten als Nazis. Die Knef war als junges Mädchen noch in den Krieg gezogen worden, hatte Tod und Leid gesehen, wurde verwundet und kehrte dann in das völlig zerstörte Berlin zurück. Sie hungerte, litt und war beseelt eine große Künstlerin zu werden. Sie musste sich rechtfertigen für den Krieg, obwohl sie erst acht Jahre alt war, als die Nazis an die Macht kamen.

Der Schauspielerin und Sängerin Anke Jansen gelang es mit einer bewundernswerten Leichtigkeit, das nicht immer leichte, von Krankheiten beherrschte Leben, der Knef, mit dem Sittengemälde der deutschen Nachkriegsgesellschaft und der Erfolgsgeschichte einer starken Frau und Ausnahmekünstlerin zu verbinden. Die für ihre Träume und ihre Karriere stets kämpfen musste. Der Knef gelang es trotz vieler Rückschläge immer wieder aufstehen! Sie machte Karriere in Hollywood, am Broadway, im europäischen und im deutschen Film.

Anke Jansen gelang es mit ihrer Stimme dem großen Vorbild Hildegard Knef nahe zu kommen. Musikalisch begleitet wurde Hauptakteurin Jansen von den Musikern Thorsten Schreiner am Klavier und Richard Eisenach am Kontrabass. Mit über 20 Knef-Klassikern kamen die Fans der letzten deutschen Diva voll auf ihre Kosten.

Das Kulturteam der AWO hatte sich für die Hildegard-Knef-Hommage etwas einfallen lassen: Die Bühne wurde umhüllt von schwarzen Vorhängen und stimmungsvoll beleuchtet.

„Da sind wir zwei Wülfrather Dekorateuren sehr Dankbar, die das innerhalb von einer Woche bewerkstelligten. An der Einstellung des Lichts, die drei Stunden dauerte, arbeitete Anke Jansen selbst mit“, so Peter Zwilling.