Der Hundesteuersatz in Wülfrath ist hoch. Foto: pixabay
Der Hundesteuersatz in Wülfrath ist hoch. Foto: pixabay

Wülfrath. Hundebesitzer in Nordrhein-Westfalen werden dieses Jahr zum Teil kräftig zur Kasse gebeten. Wülfrath gehört nach Auswertungen des Bundes der Steuerzahler zu den teuersten Städten des Landes. 


„In 19 Kommunen wurden die Steuern für die Vierbeiner im Jahr 2022 erhöht“, resümiert der Bund der Steuerzahler NRW (BdSt NRW). Viele Menschen holen sich trotz gestiegener Kosten einen Vierbeiner ins Haus: Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) schätzt, dass es seit Corona-Beginn rund 20 Prozent mehr Hunde gibt als vorher.

Neben Kosten für Futter und Tierarztbesuchen sowie Spielzeug und Zubehör sind es vor allem Steuern, die sich in der Haushaltskasse bemerkbar machen. Nicht überall in Nordrhein-Westfalen muss man allerdings eine Hundesteuer bezahlen. 165 Kommunen bieten eine Tierheim-Befreiung an. In diesen Orten zahlen die Neu-Herrchen und -Frauchen (meist aufs erste Jahr begrenzt) keine Steuer für den Hund.

„In 231 Städten und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen wird dies allerdings nicht angeboten, und die Hunde werden von Anfang an voll besteuert“, so der Bund der Steuerzahler. In Wülfrath kostet das laut BdSt NRW 168 Euro für den ersten Hund in diesem Jahr – damit gehört die Stadt zu den teuersten Kommunen, nur in Hagen und Bochum zahlt man noch mehr.

Immerhin: Wülfrath gehört laut Steuerzahlerbund zu jenen Städten, in denen „eine Tierheim-Befreiung von der Hundesteuer gerade neu eingeführt“ wird. Ebenso wie in Emsdetten, Hemer, Kempen, Marienheide, Menden und Münster.

Nicht mit Spitzensätzen belegt werden in Wülfrath Halterinnen und Haltern sogenannter „gefährlicher Hunde“. Das kostet für das erste Tier in diesem Jahr 852 Euro – damit zählt Wülfrath allerdings trotzdem zu den Top-20-Kommunen in NRW.

Wie bei jeder anderen Steuerart auch fließen die Einnahmen aus der Hundesteuer in den allgemeinen Haushalt und sind nicht zweckgebunden. „Es ist also ein Trugschluss, dass die Einnahmen aus der Hundesteuer dazu dienen, die Hinterlassenschaften der Vierbeiner auf Straßen und in Parks zu beseitigen, Fiffi-Tüten-Spender aufzustellen oder Hundewiesen einzurichten“, erklärt Rik Steinheuer, Vorsitzender des Bundes der Steuerzahler NRW, und betont: „Die Hundesteuer spült einfach nur Geld ins Stadtsäckel. Sie ist aber nichts weiter als eine Bagatellsteuer, die in einem modernen Steuersystem keinen Platz mehr hat.“