Die Hundehaltung kann sich als immenser Kostenfaktor erweisen. Foto: pixabay
Die Hundehaltung kann sich als immenser Kostenfaktor erweisen. Foto: pixabay

Kreis Mettmann. Für ihre Vierbeiner müssen Frauchen und Herrchen in einigen kreisangehörigen Städte tief in die Tasche greifen. Wie teuer es letztendlich wird, hängt von der Anzahl der Hunde ab und unter anderem davon, ob es sich um einen sogenannten gefährlichen Hund handelt.

In Zeiten hoher Inflation und steigender Lebenshaltungskosten sollte eine Bagatellsteuer wie die Hundesteuer längst abgeschafft sein, meint der Bund der Steuerzahler NRW. Städte und Gemeinden halten allerdings an dem steuerlichen Zubrot fest – auch im Kreis Mettmann. Dort muss man mitunter sogar Spitzensätze bei der Steuer für den oder die Vierbeiner zahlen. Es kommt auf den Wohnort an: Wülfrath liegt im Vergleich der nordrhein-westfälischen Kommunen in den Top-3. Teurer ist es nur noch in Hagen. Der erste Hund kostet in der Kalkstadt 168 Euro im Jahr 2023. Ist es ein „gefährlicher Hund“, steigen die Kosten auf 852 Euro – damit liegt Wülfrath dann im kreisweiten Vergleich auf dem fünften Platz.

Zum Vergleich: In Heiligenhaus kostet der erste Hund exakt sechzig Euro weniger: 108 Euro. In Velbert sind es 119 Euro.

„Die Hundesteuer spült einiges an Geld in die Kassen, ist nicht zweckgebunden und kann völlig frei verwendet werden“, so Rik Steinheuer, Vorsitzender des NRW-Steuerzahlerbundes.

Dieses Jahr steigen zudem die Steuern für so genannte gefährliche Hunde. Fünf Kommunen haben sie neu eingeführt, im Kreis Mettmann gehört Erkrath dazu.

Am günstigsten hält man einen so genannten gefährlichen Hund in Legden mit einem Steuersatz von 120 Euro. In Solingen und Heimbach muss man hierfür bereits das Zehnfache zahlen: 1.200 Euro. 107 Städte und Gemeinden bieten eine Vergünstigung bei bestandenem Wesenstest auf den Steuersatz für normale Hunde an. Fünf weitere Städte und Gemeinden bieten dies nur bei bestimmten Hunderassen oder Tierheim-Hunden an: Ascheberg, Espelkamp, Horn-Bad Meinberg, Nettersheim und Warburg.

Die Spanne bei der Hundesteuer groß: Ist der erste Hund in Ahlen kostenlos, muss man in Hagen für den ersten Hund 180 Euro und somit NRW-weit am meisten zahlen. „Leverkusen hat als einzige Stadt in Nordrhein-Westfalen die Steuersätze gesenkt“, so Steinheuer, nämlich um 60 Euro für den ersten und um 108 Euro für den zweiten Hund. Für so genannten gefährliche Hunde zahlt man in Leverkusen in diesem Jahr allerdings mehr als zuvor. 18 Kommunen haben die Steuersätze für Hunde allgemein erhöht, davon zehn ebenfalls den Steuersatz für gefährliche Hunde. Zu jenen Kommunen, die dem Frauchen oder Herrschen nun tiefer bei der Hundesteuer in die Taschen fassen, gehören die kreisangehörigen Städte Erkrath, Langenfeld und Mettmann.

Für Hunde, die aus einem Tierheim übernommen werden, bieten 170 Städte und Gemeinden eine befristete Steuerbefreiung an, meist für ein Jahr. Wer Leistungen zum Lebensunterhalt empfängt, genießt in 314 Kommunen eine Vergünstigung bei der Hundesteuer, die meist nur für einen Hund gilt.

„Bagatellsteuern wie die Hundesteuer sind nicht mehr zeitgemäß“, kritisiert Steinheuer. „In einem modernen Steuersystem haben sie keinen Platz mehr.“ Der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen fordert die Abschaffung der Hundesteuer.