Wülfrath. Zu den Äußerungen des Velberter IG-Metall-Geschäftsführers Hakan Civelek hat die Knorr Bremse AG Stellung bezogen. Das Unternehmen kommentiert:
„Die Schließung des Standortes Wülfrath ist Ende des Jahres 2019 zwischen der Geschäftsführung der Knorr-Bremse Steering Systems GmbH, den Arbeitnehmervertretern und den Vertretern der IG Metall vereinbart worden. Ein wesentlicher Einflussfaktor bei der Entscheidungsfindung war ein früher als angenommen auslaufender Großauftrag für Pkw-Lenksysteme. Allen Beteiligten war klar, dass eine Weiterführung mit kleineren Aufträgen wirtschaftlich nicht sinnvoll ist.“
Die Einigung über die Schließung des Standortes sei im Rahmen eines Einigungsstellenverfahrens unter Moderation eines ehemaligen Arbeitsrichters erzielt worden, heißt es in der Stellungnahme von Knorr-Bremse. Die IG Metall habe unter persönlicher Beteiligung von Herrn Civelek an diesem Einigungsstellenverfahren mitgewirkt und die Einigung über die Schließung des Standortes mitgetragen.
Knorr-Bremse: Vereinbarung über Abwicklung tariflicher Regelungen
Die Knorr-Bremse AG kommentiert weiter: „Im Rahmen dieser Gesamteinigung erfolgte auch eine Vereinbarung mit der IG Metall über die Abwicklung tariflicher Regelungen. Das Gesamtpaket umfasst umfangreiche Abfindungszahlungen und weitere Sonderleistungen. Zum 1. Januar 2020 wurde eine Transfergesellschaft gegründet, die den rund 180 betroffenen Mitarbeitern den Übergang in neue Beschäftigungsverhältnisse erleichtern wird. Diese zwischen den Vertretern der Arbeitnehmer, der IG Metall und der Geschäftsführung vereinbarten Maßnahmen wurden oder werden alle wie vertraglich vereinbart umgesetzt.“
Der Abwicklungsprozess in Wülfrath laufe unumkehrbar seit etwa fünf Monaten, so Knorr-Bremse. „So wurden die vereinbarten Sozialleistungen größtenteils umgesetzt und auch Teile der Produktionsausstattung veräußert. Daher sind weitere Aufträge in der Fertigung nicht mehr produzierbar.“
Weiter heißt es in der Stellungnahme der Knorr-Bremse AG: „So wie sich Knorr-Bremse Steering Systems GmbH an die damals geschlossenen Verträge zwischen Arbeitnehmervertretern und der Geschäftsführung hält, so erwarten wir, dass sich auch die Arbeitnehmervertreter und die IG Metall-Vertreter an die geschlossenen Verträge halten. Wir sind daher von dem jetzigen Vorstoß der IG Metall in den Medien überrascht und können diesen nicht nachvollziehen. Am Standort Wülfrath läuft derzeit lediglich eine Restproduktion, um dem Kunden einen geordneten Auslauf zu gewährleisten. Weitere Aufträge liegen nicht vor. Ebenso liegen keinerlei Angebote eines Investors oder von der IG Metall vor. Den Mitarbeitern unbegründete Hoffnung auf eine Fortführung des Betriebes zu machen erachten wir als ethisch nicht vertretbar und nicht zielführend.“