Leerstände wie hier in Wülfrath sind ein Problem in vielen Städten und Stadtteilen. Foto: Hans-Joachim Kling
Leerstände in der Wülfrather Innenstadt. Ein erstes Ladenlokal bekommt einen neuen Inhaber. Dank eines Förderprogramms des Landes. Foto: Hans-Joachim Kling

Wülfrath. Ein Antrag der Grünen über die Gründung eines Arbeitskreises zur Konzepterarbeitung für den Einsatz der Landesfördermittel ist im Ausschuss für Wirtschaft und Stadtentwicklung abgelehnt worden.


Für Bürger und Ladeninhaber gehören die Leerstände in der Wülfrather Innenstadt zum alltäglichen Stadtbild. Um dem entgegen zu wirken, haben die Wülfrather Grünen einen Arbeitskreis angeregt und daraufhin im Ausschuss für Wirtschaft und Stadtentwicklung einen entsprechenden Antrag gestellt, um das Förderprogramm des Landes NRW zur Belebung der Innenstadt „optimal einzusetzen“, so Grünen-Sprecher Thomas May. Dieser Antrag ist nun mit Mehrheit der anderen Parteien abgelehnt worden.

„Wir Grüne haben uns sehr geärgert“, meint Ratsmitglied Thomas May. „Denn jetzt müssen dringend viele Fragen geklärt werden, Weichen gestellt und Ideen gesammelt werden, um Geschäftstreibende davon zu überzeugen, in Wülfrath Ladenlokale oder Filialen mit attraktiven Angeboten für die Menschen zu eröffnen. Dies ist nicht in einem Ausschuss möglich, und auch ist es der Stadtverwaltung nicht möglich, ohne die Anregungen aus den Fraktionen und Geschäftstreibenden, hier ein ausgezeichnetes, zugleich realistisches Konzept zu erstellen.“

Ihre Vision geben die Wülfrather Grünen trotzdem nicht auf: „Wir wollen eine lebendige Innenstadt mit vielfältigen attraktiven Ladenangeboten und einer hohen Aufenthaltsqualität für die Menschen. Die Leerstände müssen schnellstmöglich mit neuen, guten Ladenlokalen gefüllt werden; dazu ist aktive Akquise erforderlich“, erklärt May.

Ansprechen wolle man unter anderem Betriebe aus der Landwirtschaft, um einen Bauernmarkt oder Bauernladen mit Produkten aus der Region zu ermöglichen. Auch ein Fahrradladen fehlt den Grünen. „Sind einmal die Grundlagen für einen Neustart der Innenstadt geschaffen, ist Werbung vonnöten, um Gäste aus der Region nach Wülfrath zu locken“, meint Thomas May. „Ein Stadtfest sollte geplant werden, um einen Startpunkt zu setzen. Weitere Marketingmaßnahmen, etwa eine gemeinsame Internetplattform sowie Social-Media-Aktivitäten sind heute erforderlich.“

Im Ausschuss wurde beschlossen, einen Workshop zur allgemeinen Gestaltung der Innenstadt durchzuführen. Die Grünen wollen sich daran beteiligen. „Doch wir sind erstens der Meinung, dass der Fokus die akute Entwicklung der Fußgängerzone sein muss, und zweitens, dass dieser Workshop nicht vor dem Frühjahr 2021 tagt und frühestens Mitte 2021 ein Ergebnis bringen kann“, erklärt May. Der Arbeitskreis hätte jedoch direkt nach der Förderbeantragung der Stadt aktiv die Weichen stellen können.

Die Grünen sehen „wertvolle Zeit zur Rettung der Innenstadt“ verrinnen. Thomas May resümiert: „Jeder Tag, der vergeht, ohne dass es zu einer Neubelebung kommt, wirkt sich schädlich für die Bestandsgeschäfte aus.“