Landtagsabgeordneter Martin Sträßer im Gespräch mit Lehrerin Anne Fischer und Schülern der Freien Aktiven Schule Wülfrath. Foto: Büro Martin Sträßer
Landtagsabgeordneter Martin Sträßer im Gespräch mit Lehrerin Anne Fischer und Schülern der Freien Aktiven Schule Wülfrath. Foto: Büro Martin Sträßer

Wülfrath. Im Rahmen der „Tage der freien Schulen 2023“ sind alle Abgeordneten des Landtags NRW eingeladen, eine freie Schule zu besuchen, um dort ins Gespräch mit Schülern zu kommen. Der örtliche Landtagsabgeordnete Martin Sträßer hat die Freie Aktive Schule Wülfrath besucht. Neben der aktuellen Landespolitik kamen vor allem die Themen Demokratie, Krieg, und Antisemitismus zur Sprache.

Der Überfall der Hamas auf Israel, die Reaktion Israels mit dem Angriff auf den Gaza-Streifen, die antiisraelischen Demonstrationen und der Antisemitismus insgesamt stand zunächst im Mittelpunkt, zumal der Tag auf den 9. November fiel, dem Gedenken der Pogromnacht vor 85 Jahren. Damals wurden in ganz Deutschland die meisten der noch bestehenden 400 Synagogen verwüstet und in Brand gesteckt, Friedhöfe geschändet und jüdische Geschäfte sowie Wohnungen verwüstet.

Sträßer: „Die heute lebenden Generationen sind nicht verantwortlich für die damaligen Verbrechen. Wir alle tragen aber eine Verantwortung dafür, dass solches in Deutschland nicht wieder geschieht. Wir müssen Jüdinnen und Juden wieder sichtbarer machen in unserer Gesellschaft und nicht auf die Zeit des Holocaust reduzieren. Es geht hier um nicht mehr und nicht weniger als die Würde von Menschen.“

Während der Rechtsstaat kriminelle Worte und Taten verfolgen müsse, gehe es in der Gesellschaft darum, für die Menschenrechte und die Werte der freiheitlichen Demokratie zu kämpfen. Hier könne und müsse jede*r einen Beitrag leisten.

Sträßer: „Wir müssen offener werden für das Gespräch mit Fremden – in der Schule, am Arbeitsplatz, im Freundes- und Bekanntenkreis, um ein Verständnis für andere Lebensweisen zu entwickeln. Wir können nicht alle einer Meinung sein, aber wir müssen viele Sichtweisen respektieren. Das macht unsere Demokratie aus.“

Neben den Folgen des Nahostkonfliktes, aber auch des Ukrainekrieges stand vor allem die Schulpolitik auf der Agenda. Sträßer erläuterte, warum es so lange brauche, bis wieder mehr ausgebildete Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Er sprach sich auch für ein möglichst vielfältiges Schulwesen aus, um den vielfältigen Begabungen auch gerecht zu werden.

Sträßer: „Ich bin der Schule und den Schülerinnen und Schülern dankbar für die Gesprächsbereitschaft. Auch solche Gespräche zwischen Schulen und Politikerinnen und Politikern sollten viel häufiger stattfinden, um Demokratie lebendig zu erhalten.“