Das Offene Atelier ist Teil der Bergischen Diakonie und im Haus Langensiepen auf dem Hauptgelände zu finden. Foto: Volkmann
Das Offene Atelier ist Teil der Bergischen Diakonie und im Haus Langensiepen auf dem Hauptgelände zu finden. Foto: Volkmann

Wülfrath. Das Offene Atelier der Bergischen Diakonie begeht sein 25-jähriges Bestehen unter anderem mit einem Kunstprojekt. 

Seit 1996, und somit seit 25 Jahren, gibt es bei der Bergischen Diakonie das Offene Atelier. Gefeiert wird das bronzene Jubiläum angesichts der anhaltenden Coronavirus-Pandemie nicht, stattdessen initiiert man ein gemeinsames Kunstprojekt auf Distanz: Passend zur Jahresanzahl werden 25 Stühle kreativ gestaltet, von den Kunstschaffenden praktisch im Rahmen von Einzelaktionen, als Gesamtprojekt jedoch gemeinsam. Dahinter steckt der Gedanke der Inklusion, denn dafür steht das Offene Atelier. Gleichzeitig sei das gesamte Projekt eine „Lobby für Menschen mit psychischen Erkrankungen – sowohl fachlich als auch menschlich“, erklärt Diane Kollenberg-Ewald, Bereichsleiterin des sozialtherapeutischen Verbundes.

Hinter dem 25-jährigen Bestehen steckt eine ebenso lange Phase der Weiterentwicklung. Immer wieder hat man geschraubt an der Angebotsvielfalt, sich längst nicht mehr nur der Bildhauerei gewidmet, mit der das Atelier seinerzeit startete. Malen, Schmieden, Schweißen, Open-Air im Sommer  –  all das und noch mehr ist Teil des Kursprogramms, das im Haus Langensiepen aus dem Wülfrather Gelände der Bergischen Diakonie angeboten wird. Dafür verantwortlich sich maßgeblich Sunci Matijanic und Manuel Rohde, die das Atelier kunsttherapeutisch begleiten. Rode seit rund zehn Jahren, Matijanic seit inzwischen sieben Jahren. „Wir sind ein kleines Atelier, das Staub aufwirbelt“, freut sich der Pädagoge Manuel Rode. Derzeit laufe jedoch vieles „auf kleiner Flamme“.

In Corona-Zeiten leidet vor allem der Gedanke der Inklusion. Die Gruppen sind getrennt, vieles läuft auf Abstand. „Wir sind bemüht, dass die Verbindungen nicht abreißen“, erklärt Rode. Und es funktioniert trotz aller Widrigkeiten: „Alles ist auf Distanz ausgerichtet, aber es gibt auch eine neue Art von Nähe“, erläutert Sunci Matijanic. Ein Mittel, um den neuen Aspekt der Beziehung in den Mittelpunkt stellen zu können: das Telefon. „Wir führen viele Telefonate“, meint Matijanic.

Auch die Digitalisierung baut man weiter aus in der Bergischen Diakonie, darauf weist Unternehmenssprecherin Renate Zanjani hin. Auch das ist eine der „Pandemie-Folgen“. Davon profitiert auch das Offene Atelier mit seinem Jubiläum: Man präsentiert sich im Internet – mit einer Bildergalerie und einem neuen Image-Film, der mit 2.000 Euro aus einem Inklusionsscheck finanziert wird.

Trotz all der neuen digitalen Möglichkeiten wünschen die Akteure sich für die Zukunft wieder das physische Miteinander für die Kurse, die Ausstellungen und Treffs. Vielleicht im viertel Quartal können so die designten „Jubiläumsstühle“ präsentiert werden. Und auch in der Kirche, auf den spirituellen Inseln, wird sich etwas tun – dann zum Luther-Lied. Bis dahin können Interessierte im „World wide web“ stöbern, unter: www.bergische-diakonie.de.