Beleuchtetes Parkverbotsschild bei Dämmerung.
Die Parkplatzsituation in in vielen Städten ein Dauerthema. Foto: Volkmann

Wülfrath. Zu viele Autos, zu wenige Parkplätze – und dann kontrollieren die Ordnungsämter tatsächlich die Einhaltung der Verkehrsregeln. Ärger über die Parkplatzsituation ist in vielen Städten ein Alltagsthema. Auch Wülfrath-Rohdenhaus bildet keine Ausnahme.


Wildes Parken wird mitunter geduldet, erlaubt ist es aber nicht. Wohin mit den Autos, wenn zu wenige Stellplätze vorhanden sind? Diese Frage treibt viele Verkehrsteilnehmer um. Ärger kocht hoch, wenn hinter dem Scheibenwischer ein Knöllchen steckt. Auch in Rohdenhaus regte sich Unmut über die Parksituation, letztlich befassten sich Bürgerinnen und Bürger an einem Stammtisch des Bürgervereins Rohdenhaus am Sonntag mit dem Thema, öffentlich äußern wolle man sich in der Sache aber nicht: Keiner von den direkt Betroffenen sei erschienen, teilt der Vereinsvorsitzende Frank Koch auf Nachfrage mit: „Der Vorstand des Bürgervereins möchte zu der neuen Parksituation momentan keine Stellung geben.“

Anstoß für Ärger waren unter anderem Markierungsarbeiten mit Auswirkungen auf einige Stellplätze. Geschehen ist das aus Sicherheitsgründen, wie die Wülfrather Stadtverwaltung erklärt: Es sei richtig, dass neue Parkmarkierungen in der Straße Am Kliff aufgebracht wurden, bestätigt Ralph Elpers, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes. Hintergrund sei, dass größere Fahrzeuge wie Schulbusse, Winterdienst oder Müllabfuhr Probleme gehabt hätten, die Straße zu passieren, weil „durch parkende Fahrzeuge die nötigen Schwenkbereiche nicht eingehalten wurden. Amtsleiter Sebastian Schorn verweist zudem darauf, dass das auch für die Fahrzeuge der Feuerwehr gelte.

Die neu markierten Parkflächen will die Stadt Wülfrath in Kürze durch Verkehrszeichen ergänzen. Deren Botschaft: Das Parken ist nur in den gekennzeichneten Flächen erlaubt.

„Die Parkplatzsituation in Rohdenhaus ist tatsächlich teilweise schwierig“, so Ralph Elpers. Hilfreich zur Entspannung wären einerseits das konsequente Nutzen der vorhandenen Garagen zum Einstellen von Fahrzeugen, andererseits wäre es hilfreich, wenn Firmenfahrzeuge auf betriebseigenen Parkplätzen parken würden und nicht am Straßenrand im Wohngebiet, appelliert der stellvertretende Amtsleiter.

Ob man konkret in Rohdenhaus für Verbesserungen sorgen könne? Seitens der Stadt könne gegebenenfalls nur durch eine Neuorganisation der öffentlichen Parkplätze versucht werden, mehr Parkraum zu schaffen, erklärt Elpers. „Grenzen werden durch Aspekte der Verkehrssicherheit gesetzt“, so wie Am Kliff geschehen.

Das Grundproblem bleibt bestehen: Viele Autos, wenig Parkmöglichkeiten. Wer einen Strafzettel kassiert, ärgert sich, obwohl man es als Verkehrsteilnehmer vor dem Hintergrund der rechtlichen Regelungen hätte besser wissen müssen. Ein häufiger Vorwurf lautet dann meist: das Ordnungsamt oder die Stadt kassiere bei den Bürgerinnen und Bürgern ab – auch in Rohdenhaus trudelte ein Hinweis zum Parkplatzärger in Rohdenhaus im Redaktionspostfach ein: Allein am 1. Dezember sollen Ordnungskräfte nach 23 Uhr mindestens 80 Knöllchen ausgestellt haben.

Eine Nachfrage bei der Stadtverwaltung offenbart: Tatsächlich waren es am 1. Dezember 26 Knöllchen – im gesamten Stadtgebiet. Die Mitarbeitenden des Kommunalen Ordnungsdienstes seien nur von 7 bis 12.30 Uhr im Einsatz. Am 2. Dezember und 3. Dezember seien die KOD-Mitarbeitenden mit Schwerpunkt herzog-Wilhelm-Markt von 16.30 bis 22.30 Uhr im Einsatz gewesen, so Ralph Elpers. Speziell für die Straße Am Kliff seien im Zeitraum vom 1. bis zum 10. Dezember insgesamt sechs Verwarnungen ausgesprochen worden, so die Bilanz des Ordnungsamtes. „In allen Fällen ging es um das Parken auf einer Sperrfläche“, mahnt Elpers.