Über 20 Gäste kamen zum Frühlingscafé der Wülfrather SPD. Foto: SPD
Über 20 Gäste kamen zum Frühlingscafé der Wülfrather SPD. Foto: SPD

Wülfrath. Über 20 Gäste sind am vergangenen Mittwoch zum Frühlingscafé der SPD „60-plus“ in die AWO gekommen, um sich über das Bürgergeld zu informieren.

Als Referentin konnte die ehemalige stellvertretende Landrätin und Kreisdezernentin Ulrike Haase gewonnen werden. Sie brachte nicht nur Informationen, sondern auch anschauliche Beispiele mit. Der Rückblick auf das alte Bundessozialhilfegesetz und Hartz IV half, das Bürgergeld einzuordnen und verdeutlichte seine Zielsetzungen. Dabei waren sich Referentin und Gäste darin einig, dass der Ansatz von „Fördern und Fordern“, wie bei Hartz IV gewollt, weiter fortzuschreiben sei. Das Bürgergeld setze aber auf einen partnerschaftlichen Umgang und auf eine Vermittlung auf Augenhöhe. Der Fall, dass die arbeitssuchende hoch ausgebildete Sekretärin in einen Schreibmaschinenkurs vermittelt werde, komme nicht mehr vor. Auch ermögliche das Bürgergeld, dass Lehre oder Studium zu Ende gebracht werden könnten.

Dass das Bürgergeld nach der jüngsten Erhöhung zu hoch sei und das Arbeiten unattraktiv mache, wird u. a. von dem Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung widerlegt. Selbst bei Mindestlohn liegt das Einkommen der Beschäftigten im Durchschnitt mit über 500 € deutlich über dem Bürgergeld, das ebenfalls klare Sanktionen vorsieht, wenn Regeln nicht eingehalten werden.

Man solle das Bürgergeld nicht aufgrund der Wenigen, die es missbrauchen, vorschnell verurteilen, es lohne sich schon, genauer hinzusehen, so die SPD 60 plus Beauftragte Bettina Molitor, die sich bei Ulrike Haase für die informative Aufarbeitung des Themas bedankte.

Das nächste Treffen der SPD 60 plus wird voraussichtlich im Juni wieder in einem Wülfrather Café stattfinden.