Wülfrath. An der Fatih-Moschee an der Lindestraße wird es vorerst keinen Gebetsruf mehr geben. Darauf haben sich die Stadtverwaltung und der islamische Verein verständigt.
Als Zeichen der Solidarität und als positives Signal, gemeinsam die schwierigen Zeiten des Kontaktverbotes durchzustehen, hat die Stadtverwaltung am Dienstag unter den strengen Auflagen der Corona-Schutzverordnung einmalig den Gebetsruf an der Moschee in Wülfrath zugelassen.
Die Anfrage war sehr kurzfristig am gleichen Tag an die Stadt gerichtet worden. Die Polizei wurde von der Aktion seitens der Stadt vorsorglich informiert. Am Abend hatten sich trotz Versammlungsverbot jedoch Dutzende Menschen vor der Moschee versammelt.
„Da sich die Religionsgemeinschaften in der Corona-Krise nicht mehr versammeln dürfen, um ihre Religion gemeinsam auszuüben und als Pendant zum Glockengeläut der Kirchen, sollte der Gebetsruf ausschließlich dazu dienen, dass die Menschen sich verbunden fühlen. Es war eindeutig mit dem Moscheeverein vereinbart, dass der Aufruf die Menschen nicht auffordern sollte, zur Moschee zu kommen, sondern zuhause zu beten. Die Versammlung widerspricht deutlich den gemachten Auflagen“, stellt Bürgermeisterin Dr. Panke klar.
Im Telefongespräch mit Bürgermeisterin Dr. Panke erklärte Hayrettin Kahraman vom Moscheeverein, dass er die Gläubigen per Whats-App aufgerufen hatte, zu Hause zu bleiben. „Leider haben sich einige Menschen nicht daran gehalten“, bedauert er die Entwicklung. „Die Moschee ist, wie auch die Kirchen, seit dem Versammlungsverbot geschlossen.“
Stadt und Moscheeverein haben sich darauf verständigt, dass es aus Sicherheitsgründen keinen weiteren Aufruf zum Gebet geben wird, da ungewünschte und unzulässige Ansammlungen nicht ausgeschlossen werden können. Die Lautsprecheranlage wurde abgebaut.