„Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ - ab Samstag ist dieser Appell auf Brötchentüten zu lesen. Foto: Stadt Wülfrath
„Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ - ab Samstag ist dieser Appell auf Brötchentüten zu lesen. Foto: Stadt Wülfrath

Wülfrath. Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am 25. November führen in Wülfrath Gewaltschutz-Akteure Aktionen durch, um das Problem ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Sie informieren über konkrete Hilfsangebote und setzen sich dafür ein, Politik und Gesellschaft für das drängende Thema zu sensibilisieren


Weltweit ist die steigende Gewalt gegen Frauen besorgniserregend. In Deutschlang gab es im letzten Jahr 8,5 Prozent mehr Fälle von häuslicher Gewalt (240.547 Personen) als im Vorjahr. Acht von zehn Betroffenen sind Frauen. Gewalt hat viele Gesichter, von häuslichen über sexuellen Übergriffen bis hin zu Belästigungen am Arbeitsplatz – auch die große Vielfalt der Gewalt zeigt, dass dringender Handlungsbedarf besteht.

Wülfraths Gleichstellungsbeauftragte Franca Calvano betont die Relevanz der Istanbuler Konvention: „Diese internationale Vereinbarung zielt darauf ab, geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu bekämpfen. Es ist überfällig, dass die politische Führung die Konvention konsequent umsetzt. Leider gibt es noch zahlreiche Lücken, Frauen wirksam vor Gewalt zu schützen, wie unter anderem fehlende Schutzplätze in Frauenhäusern“.

Am Donnerstag, 23. November, ab 12.15 Uhr sind alle Wülfrather eingeladen, gemeinsam mit Bürgermeister Rainer Ritsche, der Gleichstellungsbeauftragten Franca Calvano und Mitarbeitenden der Stadtverwaltung Wülfrath ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen und die Fahne „Frei leben ohne Gewalt“ zu hissen. Als Symbol für den Aktionstag hat sich die Farbe Orange etabliert, die im Zuge der von den Vereinten Nationen initiierten „Orange the World-Kampagne“ festgelegt wurde. Sie symbolisiert dabei eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen.

Am Freitag, 24. November, von 10 bis 12 Uhr werden auf dem Heumarkt die Gleichstellungsstelle gemeinsam mit Vertreterinnen des SKFM Mettmann und des Caritasverband für den Kreis Mettmann vor Ort sein. Die Akteurinnen informieren, stellen Materialien bereit und beantworten Fragen. Neben Infomaterial werden orange Stoffarmbänder verteilt.

Ab Samstag, 25. November, werden in Wülfrath in Bäckereien, Apotheken, Tankstellen, die Tafel und weiteren Stellen 5.000 Brötchentüten mit dem aufgedruckten Appell „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ und Hilfenummern verteilt.