In Wülfrath standen die Retter auf dem Platz vor der Kreissparkasse bereit. Foto: André Volkmann
In Wülfrath standen die Retter auf dem Platz vor der Kreissparkasse bereit. Foto: André Volkmann

Wülfrath/Mettmann. Der Rettungsdienst der Stadt, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und das Deutsche Rote Kreuz haben mit einer Aktion in der Wülfrather City auf die Relevanz von Erstrettungsmaßnahmen hingewiesen. Auch auf dem Mettmanner „Jubi“ hat eine Aktion stattgefunden.

Bundesweit läuft die Aktionswoche gegen den Herztod, an der sich viele Institutionen im Kreis Mettmann beteiligen – unter anderem der Rettungsdienst der Stadt Wülfrath, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und das Deutsche Rote Kreuz, die auf dem Platz vor der Kreissparkasse über Erstrettungsmaßnahmen informiert haben.

Von 10 bis 12 Uhr fand die gemeinsame Aktion statt. Interessierte konnten Informationen einholen oder vor Ort an einem Dummy lebensrettende Handgriffe üben. Vorgestellt wurde dabei auch die sogenannte Rettungsdose ein Behältnis, in dem all wichtigen Informationen zu Vorerkrankungen und einer möglichen Medikation hinterlegt sind. Durch einen Aufkleber innerhalb der Wohnung wird der Rettungsdienst auf die vorhandene Dose aufmerksam
gemacht, die stets im Kühlschrank aufbewahrt wird, damit der Rettungsdienst diese
dort schnell finden kann, erklärt Heiko Dietrich, Ausbildungsleiter bei Wülfrather DLRG. Die Rettungsdosen werden gegen eine Spende ausgegeben.

„Eigentlich wollten wir auf dem „Wülfrather Blaulichttag“ die Dosen in Wülfrath bekannt machen. Wegen der Corona-Pandemie musste die Veranstaltung leider abgesagt werden“, berichtet Lukas Mutzberg (DRK). „Gerne hätten wir uns wieder mit den anderen Hilfsorganisationen, der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) und dem Technischen Hilfswerk (THW), präsentiert, aber das geht während einer Pandemie natürlich gerade für uns als Hilfsorganisationen überhaupt nicht“, ergänzt Dietrich.

Bildungsakademie im Kreis Mettmann macht mit

Bei einem Kreislaufstillstand können wenige Minuten zwischen Leben und Tod entscheiden. Um die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes zu überbrücken, ist die Herz-Lungen-Wiederbelebung der entscheidende Faktor.

Die Bildungsakademie für Gesundheits- und Sozialberufe des Kreises Mettmann hat deshalb nun auf dem Jubiläumsplatz in Mettmann Bürgern die Möglichkeit gegeben, die Herzdruckmassage an Simulationspuppen zu üben. Im Rahmen der deutschlandweiten Woche der Wiederbelebung soll auf die Wichtigkeit dieser Maßnahme hingewiesen werden.

Melanie Dittmann (Deutsches Rotes Kreuz) und Ralf Koch (Bildungsakademie) simulieren auf dem Mettmanner Jubliäumsplatz eine Herz-Lungen-Wiederbelebung. Foto: Kreis ME
Melanie Dittmann (Deutsches Rotes Kreuz) und Ralf Koch (Bildungsakademie) simulieren auf dem Mettmanner Jubiläumsplatz eine Herz-Lungen-Wiederbelebung. Foto: Kreis ME

Dr. Arne Köster, ärztlicher Leiter Rettungsdienst des Kreises, erklärt, dass es oft Freunde oder das eigene Umfeld sind, die mit der Wiederbelebung beginnen müssen: „Dabei sollte man immer nach dem einfachen Motto ‚Prüfen, Rufen, Drücken‘ handeln.“ Es gilt zunächst zu prüfen, ob die Person bewusstlos ist. Danach erfolgt der Notruf bei 112 und anschließend sollte sofort mit der Herzdruckmassage mittig auf dem Brustkorb begonnen werden. Auch in Corona-Zeiten gelten diese Grundsätze, allerdings kann auf die Beatmung verzichtet werden. Zudem sollte man während der Massage einen Mund-Nasen-Schutz tragen und auch dem Betroffenen ein Tuch, Shirt oder ähnliches vor das Gesicht legen.

Die Woche der Wiederbelebung zielt aktiv auf Ersthelfer. Einen Schritt weiter führen die Kurse für „Mobile Retter“, bei denen sich vorqualifizierte Freiwillige (z.B. Rettungsdienstpersonal, Ärzte, Feuerwehrleute, Rettungsschwimmer, Arzthilfe- oder Pflegekräfte) bei der Bildungsakademie fortbilden können.

Weitere Informationen und Termine dazu gibt es unter www.mobile-retter.org/trainingstermine.