Wülfrath. Am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, 25. November, machen die Beratungsstelle der Wohnungslose und die Schuldnerberatung der Bergischen Diakonie, als Teil des Bündnisses „Wir wollen wohnen“ auf die verheerenden Folgen geplanter Kürzungen im Beratungsbereich aufmerksam.
„Diese Einsparungen treffen einen Bereich, der bereits jetzt chronisch unterfinanziert ist und dennoch eine entscheidende Rolle im sozialen Netz spielt“, so Janina Bierig, kommissarische Leitung der Wohnungslosenberatung der Bergischen Diakonie.
Die Beratungsstellen seien oft die letzte Anlaufstelle für Menschen, die sich in einer existenziellen Notlage befinden, dazu gehörten auch Frauen, die patriarchaler Gewalt ausgesetzt seien, so die Diakonie. Dann geht es auch um Hilfe, bevor Betroffene ihren Wohnraum und damit ihren Lebensmittelpunkt verlieren. „Die Ratsuchenden kommen mit komplexen Problemen zu uns – Überschuldung, Wohnungslosigkeit, Gewalt – und tragen dabei oft eine immense Scham. Diese Scham resultiert aus dem Gefühl, in einer leistungsorientierten Gesellschaft zu versagen. Problemlagen werden individualisiert, statt die strukturellen Probleme dahinter offen zu legen“, so Bierig
Die Zahlen seien alarmierend: „Laut BKA wurden im vergangenen Jahr 360 Femizide registriert – Tötungen von Frauen durch Männer aufgrund ihres Geschlechts. „In unseren Beratungsstellen begegnen wir immer wieder Frauen, die Opfer patriarchaler Gewalt wurden – sei es in Unterkünften, deren Türen nicht abschließbar sind, im eigenen Zuhause oder wenn sie Zuflucht bei Freunden/Bekannten suchen“, erklärt Janina Bierig.
Die geplanten Kürzungen würden ein fatales Signal senden. „Anstatt den sozialen Zusammenhalt zu stärken, nimmt die Landesregierung in Kauf, dass ein ohnehin fragiles System weiter geschwächt wird. Dies steht in eklatantem Widerspruch zu den im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen zur Armutsbekämpfung“, so die Expertin. Die Bekämpfung von Wohnungslosigkeit, Armut und Gewalt erfordere eine robuste und verlässliche Beratungsinfrastruktur. Jeder eingesparte Euro erhöhe das Risiko, dass Menschen – und insbesondere Frauen – weiter marginalisiert und aus der Gesellschaft ausgegrenzt werden.
Die Schuldner- und Wohnungslosenberatungsstelle appellieren am Tag gegen Gewalt an Frauen eindringlich an die Landesregierung, sie möge die Sparmaßnahmen im sozialen Bereich stoppen.
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