Gleichstellungsbeauftragte Franca Calvano, Dr. Christiane Groß und Cornelia Weimer von der AWO. Foto: privat
Blumengeschenke nach dem Vortrag: Gleichstellungsbeauftragte Franca Calvano, Dr. Christiane Groß und Cornelia Weimer von der AWO. Foto: privat

Wülfrath. In den Räumen der AWO an der Schulstraße hatten das Frauen-Netzwerk Wülfrath und die Volkshochschule gemeinsam einen Thementag über „Geschlechterspezifische Medizin“ veranstaltet. 

Rund 40 Frauen waren am Donnerstag zu Gast, um sich den Vortrag von Dr. Christiane Groß, Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, anzuhören. Die Allgemeinmedizinerin aus Wuppertal referiert über Gendermedizin, also über Unterschiede bei der Behandlung abhängig vom Geschlecht.

Zunächst bot Christiane Groß den Zuhörerinnen einen Einblick in die berufspolitischen und gesundheitspolitischen Themenfelder des Ärztinnenbundes. Ihr Schwerpunkt ist die geschlechtergerechte Gesundheitsforschung, Versorgung und geschlechterspezifische Medizin. Eine zentrale Erkenntnis: Frauen würden benachteiligt werden, weil viele Medikamente und Behandlungen hauptsächlich an Männern getestet werden, so Groß.

Auch „Frauenkrankheiten“ wie Migräne oder Endometriose seien oft nicht genug erforscht. Weitaus dramatischer: Herzinfarkte würden bei Frauen häufig nicht erkannt, weil die Symptome bei Frauen unspezifischer sind, erklärte Christiane Groß. Umgekehrt würden Männern seltener auf Depressionen untersucht, weil „auch in der Medizin gesellschaftliche Stereotype wirken“. Laut Christiane Groß müssten mehr Daten über geschlechtsspezifische Unterschiede in die medizinische Forschung und Behandlung einbezogen werden, um die Gesundheitsversorgung für alle zu verbessern.

Nach dem Vortrag gab es eine Fragerunde. Gleichstellungsbeauftragte Franca Calvano freute sich über die gute Resonanz: „Der Vortragsabend ist auf breite Zustimmung gestoßen und regte eine engagierte Diskussion über die entscheidende Rolle der Gendermedizin an.

Rund 40 Besucherinnen hörten sich den Vortrag an. Foto: privat
Rund 40 Besucherinnen hörten sich den Vortrag an. Foto: privat