Der DLRG informiert. Foto: André Volkmann
Der DLRG informiert. Foto: André Volkmann

Wülfrath. Die Wülfrather Rettungsschwimmer werden ihren Trainingsbetrieb vor den Sommerferien nicht wieder aufnehmen.

„Die Wasserwelt hat zwar in dieser Woche wieder ihre Türen für Badegäste geöffnet, aber nur unter sehr strengen Regelungen. An unserem Übungsabend kommen etwa 75 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, um ins Wasser zu springen. Bei dieser Anzahl können wir den Mindestabstand weder in der Umkleide noch im Wasser sicherstellen“, berichtet der Ausbildungsleiter Heiko Dietrich. „Wir hoffen sehr, dass der Übungsabend nach den Sommerferien wieder beginnen kann!“

Die Rettungsschwimmer sprechen vor dem anstehenden Sommer aber auch eine Warnung aus: Im vergangenen Jahr sind mindestens 417 Menschen in Deutschland ertrunken, so der Wülfrather DLRG. 950 Personen konnten durch Rettungsschwimmer vor diesem Unglück bewahrt werden. Die meisten Todesfälle ereignen sich von Juni bis August. „Meist übermütige, männliche Personen springen in Seen, Teiche oder Flüsse“, erklärt Heiko Dietrich. „Dabei überschätzen sie sich oder missachten die Gefahren.“

DLRG: Eltern unbewusst fahrlässig im Umgang mit Kindern

Auch Eltern gingen unbewusst fahrlässig mit dem Leben ihrer Kinder um. Kurz die Füße abkühlen, das für Kinder knietiefe Wasser kann kaum gefährlich sein. Die Wülfrather Rettungsschwimmer mahnen: „Das knietiefe Wasser bei einem Erwachsenen entspricht der Hüfthöhe des Kindes und somit ist das Kind schon halb im Wasser“, warnt Ausbildungsleiter Dietrich. „Wenn dann auf der anderen Seite des Flusses ein Frachter fährt, bildet sich nach kurzer Zeit eine Sogwirkung und das Kind ist weg. Bis das Kind entdeckt wird und ein Beobachter reagiert, ist es leider oftmals zu spät.“

Hinzu komme oft das Problem, dass Eltern „nur mal kurz auf das Handy schauen“ und nicht mehr auf ihren Nachwuchs. Aus eigener Erfahrung berichtet Dietrich, dass er selber als Rettungsschwimmer mit einem weinenden Kind an den Eltern vorbei gegangen ist, ohne dass diese reagiert haben.

Daher empfehlen die Rettungsschwimmer, regelmäßig Schwimmen zu gehen. Am besten in einem bewachten Bad, in Wülfrath beispielsweise der Wasserwelt.