Am Stammtisch ging es diesmal über die Feuerwehr. Foto: BV Düssel
Am Stammtisch ging es diesmal über die Feuerwehr. Foto: BV Düssel

Wülfrath. Der achte Stammtisch dieses Jahres des Bürgervereins Wülfrath-Düssel ist mit mehr als 20 Teilnehmenden gut besucht gewesen.


„Ausgesprochen gut“ sei der Stammtisch sogar besucht gewesen, resümiert Vereinspressewart Reinhart Hassel. „Dazu trug sicherlich auch der Gast, Benjamin Hann, Chef der Feuerwehr Wülfrath mit seinem informativen Vortrag bei.“

Benjamin Hann, seit zwei Jahren Leiter der Feuerwehr, informierte in seinem Vortrag umfassend über die Aufgaben, die Funktion und die Organisation der Feuerwehr Wülfrath und beantwortete die vielen Fragen der interessiert Zuhörenden des Stammtisches.

Hann erläuterte, dass die freiwillige Feuerwehr Wülfrath hauptsächlich für den abwehrenden Brandschutz zuständig sei, aber darüber hinaus für alle Aufgaben einer Feuerwehr gerüstet und qualifiziert sei. Interessiert fragten die Zuhörer nach, wer beispielsweise einen Sirenenalarm auslöst und wie lange die Feuerwehr braucht, um nach der Alarmierung am Ort des Geschehens zu sein.

„Nach acht Minuten sollen wir am Alarmierungsort sein, aber das schaffen wir als Freiwillige nicht immer,“ so Hann. Denn die zehn Erstkräfte, die nach einer Alarmierung ausrücken müssen, müssen erst zur Wache, sich umziehen und dann die Fahrzeuge besetzen. Durch in Wülfrath verteilte Führungskräfte mit Einsatzfahrzeugen sei aber sichergestellt, dass schnellstmöglich auch eine Leitungskraft vor Ort ist.

Einige informative Zahlen hatte Hann ebenfalls mitgebracht: 17 Kräfte sind im Tagesdienst. Davon 10 hauptamtliche Kräfte, die von der Stadt Wülfrath angestellt sind und jederzeit ausrücken können. Dazu kommen 94 freiwillige Kräfte für den Einsatzdienst. 2021 hat es 385 Einsätze gegeben, aber es gab auch Jahre mit mehr als 500 Einsätzen. Spektakuläre Einsätze gibt es laut Hann Gottseidank nur wenige. Er erwähnte insbesondere den umgefallen LKW auf der A 535, der schon sehr herausfordernd gewesen sei.

Auf die Frage von Benjamin Hann, was denn die Top-3 der Einsätze sei, wurden zwei korrekt genannt: Ölunfälle und umgestürzte Bäume. Der dritte Einsatzfall war dann die „PT“ = Person hinter verschlossener Tür als Hilfsbedürftige. Größere Brandeinsätze gibt es laut Hann nur wenige.

Breiten Raum nahm dann noch einmal das Thema „Notfallvorsorge“ ein, dass durch den Krieg in der Ukraine und die vielen Auswirkungen auch auf uns deutlich an Aktualität gewonnen hat. Hann: „Wer im Alltag Vorsorge betreibt und im Umgang mit Erster Hilfe geschult und geübt ist, kann das dann auch im Katastrophenfall.“ Hanns Credo: sich auseinandersetzen mit möglichen Szenarien, um im Wege der Selbsthilfe im Fall der Fälle den Zeitraum zu überbrücken, bis die Einsatzkräfte vor Ort sind.

Gerade das Beispiel der Flutkatastrophe im Ahrtal habe gezeigt, dass der im Normalfall relativ kurze Zeitraum zwischen Meldung eines Einsatzes und dem Erscheinen der Rettungskräfte im Katastrophenfall durchaus Stunden und Tage dauern kann.

Hann ermunterte die Teilnehmer, sich mit den Themen Rauchmelder – inzwischen Pflicht -, Feuerlöscher oder CO-Melder auseinanderzusetzen. Denn, so Hann: „Wer sich auf eine Lage vorbereitet, ist auch immer besser auf weitere Lagen vorbereitet als jemand, der sich überhaupt nicht vorbereitet. Wer sich nicht vorbereitet, hat Versäumnisse, die er im Fall der Fälle nicht mehr aufarbeiten kann. Dann ist es möglicherweise schon zu spät.“