Wülfrath. Die Seniorenvertretung in Wülfrath ist über die Pläne der Deutschen Bahn verärgert: Ab dem 9. Juni sollen Kundenkontos nur noch digital möglich sein.
„Natürlich begrüßen wir grundsätzlich die Digitalisierung, aber gerade unter Seniorinnen und Senioren gibt es noch viele, die nicht auf diese Änderung vorbereitet sind. Wir fordern daher von der Bahn eine Übergangslösung“, so Michael Leister, Schriftführer der Seniorenvertretung aus Wülfrath.
Unterstützt wird das auch durch die Landesseniorenvertretung NRW. Deren Vorsitzender Karl-Josef Büscher: „Die Bahn ist für Menschen aller Generationen ein Garant für Mobilität, die insbesondere im Alter erhalten bleiben muss. Nun plötzlich all jene auszugrenzen, die nicht in der digitalen Welt zuhause sind, ist ungeheuerlich“. Insbesondere ein Unternehmen, das mit Steuergeldern aller Bürgerinnen und Bürger subventioniert werde, sollte sich so etwas nicht erlauben dürfen.
Der Fahrgastverband Pro Bahn befürchtet Nachteile für ältere Menschen ohne Internetzugang. „In Wülfrath gibt es glücklicherweise die Einrichtung der Digitalpaten. Deren Arbeit ist gerade jetzt für Seniorinnen und Senioren wichtig“, meint Petra Rosen-Edwards. Die Digitalpaten bieten ihre Unterstützung regelmäßig in den Räumlichkeiten der
AWO in Wülfrath an. Die Seniorenvertretung in Wülfrath wird sich an die lokalen Landtags- und Bundestagsabgeordneten wenden, um noch eine Übergangslösung zu erreichen.