Duisburg. In der UCI-Kinowelt hatten der Filmemacher Jörg Kaiser und der MSV Duisburg am Donnerstagabend, 21. August, einen Dokumentarfilm über die Aufstiegssaison gezeigt.
Ernsthafte Zweifel daran, dass auch diese Aktion des MSV Duisburg ein Erfolg werden würde, dürfte angesichts der zurückliegenden Spielzeit in der Regionalliga West kaum jemand gehabt haben. Und so kam es am Premierenabend dann auch: die UCI-Kinowelt in der Duisburger Innenstadt hatten rund 2.000 Fans in Beschlag genommen. Die Farben Blau und Weiß dominierten – alles dreht sich am Donnerstag um die Zebras. Zumal andere Filme ohnehin nicht gezeigt wurden. In acht Sälen lief der Dokumentarfilm “Der Wahnsinn von der Wedau”. Alle waren ausverkauft.
Jener Slogan, der aus der Fanchoreografie im Derby gegen Rot-Weiß Oberhausen stammte, war sinnbildlich für die Saison der Rekorde zu verstehen. Die spürbare Aufbruchsstimmung beim MSV Duisburg stand im Mittelpunkt.
Der Streifen warf einen Blick auf die Aufstiegssaison – von außen, aus Sicht der Vereinsführung und der Spieler sowie der Fans. Nach dem Film war klar: So einseitig wie das Fußballgeschäft mitunter präsentiert wird – ein Spiel hat 90 Minuten und 22 Sportler treten gegen einen Ball – ist es nicht. Es geht um Emotionen auf allen Seiten, um Siege und Niederlagen, um Druck und die Wege, mit ihm umzugehen. So mancher Fan dürfte nach dem Kinobesuch womöglich anders über Pfiffe aus der eigenen Kurve denken. Ein wichtiger Eindruck: Die überwiegend jungen Spieler des MSV Duisburg nehmen die Emotionen, mit denen sie im Stadion konfrontiert werden, auf. Positiv wie negativ.
Für die Zuschauer war der Abend einer voller Gänsehautmomente – und Fans bot der Film von Jörg Kaiser eine Chance, vielleicht verpasste Gelegenheiten zu erleben. Der Marsch durch Gütersloh war das Symbol für einen Umbruch auf allen Ebenen beim MSV Duisburg, der mit dem Aufstieg in die nun nicht mehr verhasste 3. Liga belohnt wurde. Die Dokumentation beleuchtet, was Fans während der Spielzeit verborgen blieb: emotionale Höhepunkte, öffentliche und verborgene.
Wer die Premiere verpasst hat oder beim Kartenverkauf leer ausgegangen ist, kann den Film am Montag, 25. August, ab 17 und 20 Uhr; Dienstag, 26. August, ab 17 und 20 Uhr sowie Mittwoch, 27. August, ab 17 Uhr sehen. Zudem soll die Dokumentation ab September auch auf BluRay und im Stream zu sehen sein.