Irmgard Bensusan (M) in Aktion. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Irmgard Bensusan (M) in Aktion. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Para-Sprinterin Irmgard Bensusan hat nach ihrem Rennunfall nach eigenen Worten drei Jahre lang an Depressionen gelitten.

„Ich habe mich selbst gehasst. Es gab Tage, an denen ich nicht aufstehen wollte“, sagte die 30-Jährige der Deutschen Presse-Agentur, nachdem sie ihre Krankheit zuvor über die sozialen Medien öffentlich gemacht hatte. „Es gab auch mal zwei Wochen, in denen ich mit niemandem geredet habe. Und ich hatte Essstörungen. Es war ein schwarzes, tiefes Loch.“

Dank der Unterstützung ihrer Familie, einer Therapie mit Medikamenten und dem Laufen im Para-Sport überwand die gebürtige Südafrikanerin die Krankheit. „Man kann quasi sagen, dass ich den Depressionen davongelaufen bin.“

Heute ist Bensusan, die bei den südafrikanischen Meisterschaften 2009 an einer Hürde hängenblieb und seitdem einen teilweise gelähmten Unterschenkel hat, dreimalige Para-Weltmeisterin. Bei den Paralympics in Tokio geht sie als Gold-Kandidatin an den Start. „Heute bin ich sehr glücklich“, sagte sie: „Ich liebe mein Leben. Ich stehe jeden Tag auf und freue mich.“

Friedhelm Julius Beucher, der Präsident des Deutschen Behindetensportverbandes, lobte ihren Schritt an die Öffentlichkeit. „Ich habe sie immer als ausgesprochen starke Persönlichkeit kennengelernt“, sagte Beucher. „Ihr Schritt ist ein weiterer Beweis für ihre Stärke. Wir haben in der Gesellschaft noch viel Nachholbedarf im Umgang mit Depressionen. Deshalb werde ich ihr gratulieren.“