Die Aktion wird seit Jahren als öffentlich sichtbares Zeichen genutzt. Sie weist darauf hin, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen häufig vorkommt und nicht selten im direkten Umfeld stattfindet.
Bundesweit registrierte das Bundeskriminalamt im Vorjahr 256.276 Opfer häuslicher Gewalt. Rund 70 Prozent der Betroffenen waren Frauen. Fachverbände rechnen mit weiter steigenden Fallzahlen. Im Kreis Mettmann wurden im vergangenen Jahr 800 Fälle polizeilich erfasst. Der SKFM betreute rund 1.500 von Gewalt betroffene Frauen und 850 Kinder. Die Gleichstellungsbeauftragten verweisen auf ein erhebliches Dunkelfeld und betonen, dass Gewalt unabhängig von Alter, sozialer Lage und Lebenssituation auftritt.
Ein weiterer Schwerpunkt ist das Gewalthilfegesetz, das einen Anspruch auf Schutz und Beratung ab 2032 vorsieht. Die Gleichstellungsbeauftragten heben hervor, dass dafür lokale Strukturen geschaffen werden müssen. Sie fordern Bund, Länder und Kommunen zu einer zügigen Umsetzung auf. Die Frauenhauskoordinierung weist aktuell auf einen Mangel von rund 14.000 Schutzplätzen bundesweit hin.
Die Aktionen im Kreis Mettmann sollen die Aufmerksamkeit für das Thema erhöhen. Sie setzen auf Sensibilisierung im sozialen Umfeld und sollen dazu ermutigen, Betroffenen Unterstützung anzubieten.
In Wülfrath wurde jüngst – wie in anderen Städten zuvor – eine Gewaltschutzbank eingeweiht, die als dauerhaftes Symbol gegen häusliche Gewalt dient. Am 25. November findet ab 10 Uhr vor dem Rathaus eine Fahnenaktion statt. Bürgermeister Sebastian Schorn hisst die Fahne „Frei leben ohne Gewalt – Nein zu Gewalt an Frauen“. Die Stadt lädt zur Teilnahme an der Foto- und Fahnenaktion ein.
Am 26. November zeigen die Gleichstellungsbeauftragten aus Wülfrath und Mettmann im Weltspiegel Kino Mettmann den Film „Morgen ist auch noch ein Tag“. Das Drama erzählt die Geschichte einer Frau im Rom der vierziger Jahre, die in einem gewaltgeprägten Umfeld lebt und allmählich Perspektiven auf ein anderes Leben entwickelt.
Im Rahmen der Brötchentütenaktion werden im Kreisgebiet 131.000 Tüten verteilt, davon rund 5.000 in Wülfrath. Bäckereien, eine Tankstelle, die Tafel, Apotheken und weitere Betriebe unterstützen die Ausgabe. Die Tüten sollen niedrigschwellig auf Hilfsangebote aufmerksam machen und verdeutlichen, dass Betroffene Unterstützung finden können.