
Wülfrath. Am Abend ist Sebastian Schorn im Rat der Stadt Wülfrath als neuer Bürgermeister vereidigt worden. Die Ehrenämter der stellvertretenden Bürgermeister haben wieder Andreas Seidler (CDU) und Wolfgang Preuß (SPD) inne.
In seiner Antrittsrede betonte Sebastian Schorn die Bedeutung von Vertrauen, Zusammenarbeit und einer offenen politischen Kultur. Schorn erklärte, er stehe mit Dankbarkeit und großem Respekt vor der Aufgabe, die Stadt zu führen. Das Amt sei kein Einzelauftrag, sondern eine Verantwortung, die in das Leben der gesamten Stadtgemeinschaft hineinwirke. Bürgermeister zu sein bedeute, Brücken zu bauen zwischen Menschen, Interessen sowie Tradition und Zukunft.
Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand der Wert des respektvollen Umgangs. Respekt zeige sich im Alltag und sei Grundlage für demokratische Prozesse. Schorn sagte: „Wir müssen nicht immer einer Meinung sein – aber wir müssen immer in der Lage bleiben, miteinander zu reden.“ Demokratie könne ohne Gespräch nicht funktionieren.
Schorn hob das ehrenamtliche Engagement in der Stadt hervor und verwies auf die Bedeutung der Zusammenarbeit von Politik und Verwaltung. Wülfrath sei das Werk vieler Menschen, die sich in Vereinen, Familienleben oder Wirtschaft einbringen. Politik und Verwaltung dürften sich nicht als Gegensätze verstehen. „Meine Tür wird offenstehen – für Vorschläge, für Kritik und für das Gespräch auf Augenhöhe“, erklärte Schorn.
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Rede war der Umgang mit Fehlern. Fehler seien unvermeidbar, entscheidend sei jedoch die Reaktion darauf. Schorn formulierte: „Stillstand, aus Angst vor Fehlern, ist schlimmer als ein Irrtum, aus dem wir gemeinsam wachsen.“ Ziel sei eine Kultur, die nicht verurteilt, sondern ermutigt und weiterführt.
Darüber hinaus richtete Schorn den Blick auf die Verwaltung als Arbeitgeberin. Rund 300 Beschäftigte arbeiteten täglich für das Wohl der Stadt. Fairness, moderne Arbeitsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten seien zentrale Faktoren, um Motivation und Leistungsfähigkeit zu sichern. Der Umgang mit Beschäftigten präge das Bild der Stadt nach innen und außen. Respekt, Vertrauen und Wertschätzung seien daher unverzichtbar.
Mit Blick auf kommende Herausforderungen wie Klimaschutz, Digitalisierung oder Veränderungen in den Innenstädten zeigte sich Schorn realistisch, zugleich aber optimistisch. Humor könne dabei helfen, Belastungen zu relativieren. Politik müsse die Aufgabe ernst nehmen, ohne sich selbst zu überhöhen.
Abschließend rief Schorn dazu auf, Wülfrath aktiv zu gestalten. Respekt, Miteinander und Mut zum Ausprobieren sollen das Handeln prägen. „Lassen Sie uns also Wülfrath nicht nur verwalten, sondern gestalten“, sagte Schorn. Ziel sei ein zukunftsfähiges Wülfrath, das im Alltag seiner Bürgerinnen und Bürger sichtbar werde. Schorn bedankte sich für das entgegengebrachte Vertrauen und bezeichnete das Bürgermeisteramt als Ehre.
heute stehe ich hier mit großer Dankbarkeit und nicht minder großem Respekt. Dankbarkeit, weil Sie mir Ihr Vertrauen geschenkt haben. Respekt, weil dieses Amt kein einfacher Job ist, sondern eine Aufgabe, die tief ins Leben unserer Stadt hineinwirkt.

