Der Rheinische Hof in Velbert. Foto: Lackner
Der Rheinische Hof in Velbert. Foto: Lackner

Velbert. Die Convivo Unternehmensgruppe hat Insolvenzanträge gestellt. Zu der Gruppe gehören auch drei Seniorenzentren in Velbert.

Zu „Convivo Life“ gehören das frühere DRK-Seniorenzentrum am Wordenbecker Weg und die Seniorenzentren Rheinischer Hof an der Kolpingstraße in Velbert und St. Elisabeth an der Krankenhausstraße in Langenberg. Die Unternehmensgruppe Convivo, die mehr als 100 Pflegeeinrichtungen betreut, hat ihren Sitz in Bremen, so dass die Insolvenzanträge (für mehrere Gesellschaften der Gruppe) beim Amtgericht Bremen gestellt wurden.

„Die pflegerische Versorgung ist sichergestellt“, heißt es in einer Mitteilung der Gruppe. Auch Löhne und Gehälter könnten weiterhin gezahlt werden, was durch ein vorfinanziertes Insolvenzgeld ermöglicht werde.

Mitarbeitende beklagen indes gegenüber dem Super Tipp, erst sehr spät informiert worden zu sein. Und dann hätten sie sofort Abtretungserklärungen unterschreiben müssen, weil es sonst „kein Geld geben würde“. Außerdem blieben schon länger Belieferungen der Einrichtungen aus, Handwerksbetriebe kämen nicht mehr.

Die Unternehmensgruppe ist nach eigenen Angaben seit 30 Jahren im Pflegemarkt aktiv und beschäftigt mehr als 4.800 Menschen. „Über die letzten Jahre hat sich das inhabergeführte Unternehmen unter den Herausforderungen des Marktes zu einem der größten Pflegebetreiber in Deutschland entwickelt“, berichtet Convivo.

Fachkräftemangel und verdoppelte Krankenstände in Folge der Belastungen durch die Corona-Pandemie haben nach Angaben der Gruppe zu den Einbrüchen geführt, die jetzt das Insolvenzverfahren zur Folge haben. „Statt der branchenüblichen Kalkulation von etwa 95 Prozent sank die Belegung zuletzt auf 70 Prozent im Bereich der stationären Pflege“, meldet Convivo. „Weitere Faktoren wie steigende Energie- und Sachkosten, allgemeine Preissteigerungen und die Steigerung der indexierten Pachten brachten die seit 30 Jahren tätige Convivo Unternehmensgruppe in eine finanzielle Schieflage.“

Mit dem zwischenzeitlichen Verkauf von Standorten habe die Gruppe versucht, den Betrieb zu stabilisieren, was aber letztendlich nicht ausgereicht habe, das Insolvenzverfahren abzuwenden. Jetzt möchte das Unternehmen die „Restrukturierung unter dem Schutz des Insolvenzrechts“ fortführen.