Wülfraths Bürgermeisterin Claudia Panke hat sich am Dienstag im Rat der Stadt verabschiedet. Foto: Stadt Wülfrath

Wülfrath. Kein Treffen nach dem Dreck-weg-Tag am Samstag, kein Stadtempfang im April, nicht mal Lesungen in der Bücherei: Der Krisenstab der Stadt Wülfrath sagt Veranstaltungen ab. Und er appelliert an alle Veranstalter zu prüfen, ob sie ihre Veranstaltungen durchführen.


Laut Erlass des NRW-Gesundheitsministers von Dienstag, 10. März, werden in ganz NRW Veranstaltungen mit mehr als 1.000 zu erwartenden Besucherinnen und Besuchern grundsätzlich abgesagt. Liegt die Zahl der zu erwartenden Besucherinnen und Besucher darunter, ist eine individuelle Einschätzung der örtlichen Behörden erforderlich.

Der Krisenstab der Stadt Wülfrath unter Leitung von Bürgermeisterin Dr. Panke führt derzeit anhand der vom Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichten Kriterien eine Risikoabschätzung der in Wülfrath anstehenden Veranstaltungen durch.

Bei den nachfolgenden Veranstaltungen wurden ein oder mehr Kriterien als erfüllt angesehen. Die Veranstaltungen fallen aus bzw. werden verschoben:

  • Dreck-weg-Tag am Samstag, 14. März – Die Sammelaktion findet statt. Das
    Danke-Essen auf dem Baubetriebshof fällt aus.
  • Equal-Pay-Day am Dienstag, 17. März – fällt aus
  • Familienmesse am Samstag, 28. März – wird verschoben, voraussichtlich in die zweite Jahreshälfte.
  • Stadtempfang am Mittwoch, 22. April – wird verschoben.

Außerdem werden alle Lesungen in der Wülfrather Medien-Welt verschoben.

Bürgermeisterin Dr. Panke weist darauf hin, dass weitere Entscheidungen jederzeit möglich sind. „Die Lage wird weiterhin aufmerksam beobachtet, damit wir schnell auf mögliche Änderungen der Erlasslage reagieren können“, so die Bürgermeisterin.

Sie appeliert gleichzeitig an alle Veranstalter, eigenverantwortlich und veranwortungsvoll zu prüfen, ob und wie sie ihre Veranstaltungen durchführen.

Bei der Risiko-Bewertung hilft diese Checkliste des RKI:

  • Kommt eine größere Anzahl von Menschen zusammen, hohe Dichte?
  • Nehmen Menschen aus Regionen mit gehäuftem Auftreten von Corona-Fällen teil?
  • Nehmen Menschen aus anderen bekannten Risikogebieten teil?
  • Nehmen Menschen mit akuten Atemwegsbeschwerden teil?
  • Nehmen ältere Menschen bzw. Menschen mit Grunderkrankungen teil?
  • Hohe Anzahl und Intensität der Kontaktmöglichkeiten?
  • Enge Interaktion zwischen den Teilnehmenden (z.B. Tanzen)?
  • Lange Dauer der Veranstaltungen?
  • Keine zentrale Registrierung der Teilnehmenden
  • Sind bereits Infektionen in der Region der Veranstaltung aufgetreten?
  • Gegebenheiten der Örtlichkeit: Indoor-Veranstaltungen, begrenzte Räumlichkeiten, schlechte Belüftung der Räume?
  • Begrenzte Möglichkeiten/Angebote zur ausreichenden Händehygiene
  • Bereitschaft des Veranstalters zur Kooperation und Umsetzung von Maßnahmen.

Nach Empfehlung des Kreisgesundheitsamtes sollte eine Veranstaltung bereits dann nicht ohne Weiteres, sondern allenfalls nur unter Auflagen durchgeführt werden, wenn bereits einer dieser ein höheres Risiko begründenden Faktoren zutrifft.