Einzelhändler wie Arnd Klose aus Velbert können ab Samstag wieder Kunden zum Termin-Shopping empfangen. Sie müssen einen aktuellen Schnelltest vorlegen. Foto: Mathias Kehren

Kreis Mettmann. Leben hält Einzug in die Stadt. Die Türen der Geschäfte sind wieder geöffnet. „Termin-Shopping“ macht es möglich. 

„Wir haben geöffnet!“ „Rufen Sie uns an!“ Oder: „Termin vereinbaren unter…“ So oder ähnlich steht es auf unzähligen Plakaten an den Schaufenstern. Das hat man schon lange nicht mehr gesehen: Menschen bewegen sich in Geschäften, die seit fast drei Monaten geschlossen waren.

Die geöffneten Eingangstüren symbolisieren: Es geht voran. Weitere Öffnungsschritte werden getan.

So sieht das auch Marc Rexhausen, Inhaber des Männer-Modegeschäfts Rexhausen mit Filialen in Wülfrath und Velbert. „Es waren schon einige Kunden mit Termin da“, erzählt er. „So langsam spricht es sich rum.“ Das Geschäft sei zwar noch kein Vergleich zur regulären Öffnung, aber „ein Schritt in die richtige Richtung.“ Überhaupt ist er froh, „endlich wieder Kunden empfangen zu können“.

Das empfindet Christine Klose von Sport Klose im Velberter Einkaufszentrum „Stadt-Galerie“ ganz genauso: „Das Gefühl, wieder richtig im Laden zu stehen und Kunden zu beraten, ist großartig“, berichtet sie. „Ganz viele Kunden haben mit ihrem Einkauf von Sportartikeln extra auf unsere Öffnung gewartet, was wir natürlich unfassbar toll fanden.“

Einen Termin kann man vereinbaren über die Homepage oder einfach per Anruf. Und das klappt inzwischen auch „richtig gut“, wie Christine Klose erzählt. „Wir hatten schon viele Termine.“

„Click and meet“ ist aus Sicht von Dirk Wittmer von „Johann + Wittmer“ in Ratingen eine „sichere Möglichkeit, die Einzelhandelsgeschäfte wieder teilweise für den Kundenverkehr zu öffnen“. Es müsse sich aber noch bei dem ein oder anderen herumsprechen, dass es jetzt auch wieder möglich ist, ein Geschäft aufzusuchen, meint der Inhaber des Fachmarktes für Unterhaltungselektronik.

„Am ersten Tag war gleich viel los“, erzählt Ulrich Schallowetz von Musik Schallowetz in Velbert. Aber auch er berichtet, dass „die Kunden sich auch erst einmal wieder umgewöhnen müssen“. Durch Kundendienst und Abholservice sei aber der Kundenkontakt ohnehin „nie abgerissen“ gewesen. Die Terminvergabe läuft telefonisch. Termine werden für eine halbe Stunde vergeben. Einen besonderen Service gibt es in diesen Tagen bei Schallowetz: „Damen bekommen bei uns zur Begrüßung eine kleine Dose Sekt“, erzählt Ulrich Schallowetz. „Zum Mitnehmen.“

„Die ersten Termine sind gebucht“, freut sich auch Christian Rittershaus, Centerleiter im Autohaus Gottfried Schultz in Velbert, dass auch wieder Autos verkauft werden können. „Wir sind froh, die Leute wieder persönlich beraten zu dürfen“, berichtet er. Durch die Terminvereinbarung sei auch „genug Zeit für ein ausführliches Beratungsgespräch“. Die Termine können über die Internetseite des Unternehmens unter „Click and meet“ gebucht werden.

Sollte die Inzidenz im Kreis Mettmann unter 50 sinken, kann der Einzelhandel auch wieder ohne Terminvergabe öffnen, muss aber auf die Einschränkungen bei der Kundenzahl achten. Sollte die Inzidenz zwischen 50 und 100 bleiben, können die Geschäfte ab 5. April öffnen, ohne Termin vergeben zu müssen.

„Termin-Shopping“ jedenfalls macht es möglich, dass seit dieser Woche Geschäfte überhaupt wieder geöffnet haben. Noch einmal Christine Klose: „Selbst unter diesen eingeschränkten Bedingungen macht die Arbeit wieder richtig Spaß.“

„Schritt in die richtige Richtung“: Marc Rexhausen, Einzelhändler mit Geschäften in Wülfrath und Velbert. Foto Kling
Auch Autos dürfen wieder verkauft werden: Christian Rittershaus, Centerleiter bei Gottfried Schultz in Velbert. Foto: Mathias Kehren