Herzog Wilhelm und Begleitung auf dem Kirchplatz in Wülfrath. Foto: privat
Herzog Wilhelm und Begleitung auf dem Kirchplatz in Wülfrath. Foto: privat

Wülfrath. Seit 25 Jahren macht Christa Hoffmann Stadtführungen in Wülfrath. Jetzt hat sie Verstärkung bekommen. Und auch das Angebot soll ausgeweitet werden. Die Führungen werden in einer Kooperation von städtischem Kulturamt und Trägerverein Niederbergisches Museum angeboten.


1578 wurde das Dorf Wülfrath durch einen großen Brand zerstört. Der Landesherr, Herzog Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg, gestattet den Wülfrathern daraufhin, vier steuerfreue Märkte abzuhalten, um das Dorf wieder aufbauen zu können. Diese Geschichte der Stadt, dokumentiert durch den Marktbrief von 1578, der das Schmuckstück des Stadtarchivs ist, lebt heute in dem Namen Herzog-Wilhelm-Markt weiter.

Und das Team des Trägervereins Niederbergisches Museum erinnert an die Geschichte jetzt mit einer historischen Stadtführung. Vereinsmitglieder kleiden sich in historischen Gewändern, es gibt den Herzog, natürlich einen Pfarrer und die Geschichte des „großen Brandes“ und der Verleihung der Marktrechte wird erzählt.

Die Kostüme stammen von Dora Walda, der verstorbenen Wülfrather Schauspielerin, die mit einer Gruppe ein ums andere Mal „den großen Brand“ auf der Bühne des Herzog-Wilhelm-Marktes zur Aufführung brachte. Jüngst liefen Mitglieder des Trägervereins Museum in diesen Kostümen durch die Stadt und sorgten damit für Aufsehen.

Die erste historische Stadtführung unter dem Motto „Der Herzog kommt“ zum 110-jährigen Bestehen des Museums war auch gleich ausgebucht. Weitere sollen folgen, auch wenn es etwas aufwändig ist, das ganze Team dafür zusammenzubekommen. Termine stehen noch nicht fest.

Dafür hat Christa Hoffmann jetzt zwei Mitstreiter, die neben ihr die klassische Stadtführung „Wülfrath im Wandel“ der Zeit anbieten. Manfred Weidenbruch und Hans-Peter Knof, beide ebenfalls vom Museums-Verein, nehmen Interessierte mit auf den Gang durch die Stadt und die Geschichte.

Anhand von historischen Fotoaufnahmen können Vergleiche zur Gegenwart gleich vor Ort angestellt werden. „Wir haben die Stadtführungen komplett überarbeitet“, erzählt Christa Hoffmann, die sich freut, nach einem Vierteljahrhundert als Einzelkämpferin jetzt im Team arbeiten zu können und neue Anregungen zu erhalten. Sie selbst hat ihrer „Ausbildung“ zur Stadtführerin von Andrea Gellert vom städtischen Kulturamt erhalten, die die Stadtführung für Wülfrath einst entworfen hatte.

Die nächste Führung findet an diesem Samstag, 8. Juli, statt. Treffpunkt ist um 12 Uhr am Bronzedenkmal vor der Kreissparkasse/Parkplatz Am Diek. Die Teilnahme kostet fünf Euro pro Person, Kinder zahlen nichts. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Weitere Führungen sollen sich mit den Themen „Frauenbilder“, „Verfolgung und Zwangsarbeit“ sowie „Rund um die Stadtkirche“ befassen.

Es gibt aber nicht nur die öffentlichen Führungen, sondern es können auch Rundgänge durch die Stadt unter Anleitung eines Stadtführers oder der Stadtführerin gebucht werden. Das kostet 45 Euro für eine Gruppe und lässt sich mit einer anschließenden Bergischen Kaffeetafel im Museum kombinieren. Anfragen dazu per Mail an m.berster@stadt.wuelfrath.de.

Manfred Weidenbruch hat auch schon eine Führung auf Englisch gemacht mit Gästen aus Ware. Auch das ist also möglich.

Stadt und Trägerverein des Museums hoffen, dass viele Menschen die neuen Angebote annehmen, zumal Stadtführungen nicht nur für Auswärtige, sondern vor allem auch für Einheimische interessant sind. Oder wie sagt Christa Hoffmann: „Hier gibt es noch so viel zu sehen.“

Das neue Team der Stadtführungen in Wülfrath: Hans-Peter Knof, Christa Hoffmann und Manfred Weidenbruch. Foto: Kling