Empfang des Ehrengastes: Bürgermeister Ritsche, DRK-Vorsitzender Sebastian Dahms und Wolfgang Peetz (r.) heißen Innenminister Herbert Reul im Wülfrather Rathaus willkommen, wo eine Ausstellung zur Geschichte des Roten Kreuzes zu sehen ist. Fotos: Kling

Wülfrath. Eine Ehrung für Wolfgang Peetz, den Gründer der Initiative „Wülfrather Kinder in Not“, war Höhepunkt einer Feierstunde des Wülfrather Roten Kreuzes. Um 12 Uhr beginnt eine große Feier für die Öffentlichkeit auf dem Gelände vor dem Rathaus.


„Der Innenminister des größten Bundeslandes an einem Samstagmorgen zu Gast in der kleinsten Stadt des Kreises – welch eine Ehre.“ Mit diesen Worten begrüßte Wolfgang Peetz Innenministe Herbert Reul zur Feierstunde im Rathaus. Gemeinsam mit geladenen Gästen beging das DRK den Festakt unter der Überschrift: „250 Jahre Dienst am Menschen“.

Zur Zahl 250 trägt der Ortsverein Wülfrath 130 Jahre bei – so alt ist die Hilfsorganisation in der Stadt. 100 Jahre besteht das Jugendrotkreuz in Deutschland, und seit 20 Jahren gibt es die Initiative „Wülfrather Kinder in Not“ – zusammen ergibt das: 250 Jahre Dienst am Menschen.

430.000 Menschen engagieren sich in Deutschland beim Roten Kreuz, erläuterte Peetz, heute Zweiter Vorsitzender des DRK, der durch die Veranstaltung führte. Menschen lernten beim Roten Kreuz, „Verantwortung für sich und für andere zu übernehmen“, betonte Minister Reul in seiner Festrede. „Wir bewältigen Krise über Krise“, sagte Reul, „eine nach der anderen.“ Das Rote Kreuz spiele dabei – gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen – eine herausragende Rolle.

Die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren und anderen Menschen zu helfen, sei aus Sicht des Innenministers nicht hoch genug einzuschätzen. „Das sind die wahren Helden unserer Gesellschaft“, rief Reul – und erntete anhaltenden Beifall für dieses Bekenntnis.

Reul war es auch, der gemeinsam mit dem DRK-Vorsitzenden Sebastian Dahms eine Ehrung vornahm, die nicht angekündigt war. Seit 20 Jahren setzt sich Wolfgang Peetz für bedürftige Kinder in Wülfrath ein – „eine verdammt lange Zeit“, wie der Minister meinte. In dieser Zeit seien laut DRK rund eine Million Euro an Spenden gesammelt worden, damit „Kindern in Not“ in Wülfrath geholfen werden kann. Bei der Übergabe von Medaille und Ehrenurkunde spendete das Publikum stehenden Applaus.

Noch länger für das Rote Kreuz in Wülfrath aktiv ist Wilfried Fritsche, der für sein 60-jähriges Engagement öffentlich geehrt wurde. „Du bist unser Gedächtnis“, rief Vorsitzender Dahms dem Jubilar zu, der sich – neben vielen anderen Aufgaben – um das Archiv der Organisation kümmert.

Bürgermeister Rainer Ritsche hatte zuvor allen Helferinnen und Helfern, aber auch deren Familien gedankt: „Sie machen Wülfrath menschlich. Sie machen Wülfrath stark. Sie machen uns stolz“, brachte Ritsche es auf den Punkt.

„Wir sind viel mehr als Blaulicht und Rettungswagen“, erklärte Sebastian Dahms dem Publikum die Vielfalt der Aufgaben, die das DRK in Wülfrath wahrnimmt. „Vielfalt ist unsere Stärke“, sagte Dahms. „Wir sind ein Netzwerk des Miteinanders.“

Er betonte, dass sich das Rote Kreuz als größte Hilfsorganisation der Welt der unbedingten Neutralität verpflichtet habe. Das DRK helfe allen Menschen – unabhängig von Religion, Herkunft oder politischer Ansicht. „Neutralität ist für uns nicht nur ein Prinzip, sondern auch ein Versprechen“, versicherte der DRK-Vorsitzende. Abschließend rief er die Anwesenden – und alle Menschen in Wülfrath – dazu auf, sich beim Roten Kreuz zu engagieren: „Werden Sie ein Teil von uns!“