Noch immer haben nicht alle Haushalte eine neue Gelbe Tonne bekommen. Foto: Kling

Wülfrath. Die Auslieferung der Gelben Tonnen ist immer noch nicht abgeschlossen. Wülfraths Bürgermeister hat jetzt das Umweltministerium eingeschaltet.

„Die Erfassung und Beförderung von Leichtverpackungen nach dem Verpackungsgesetz (Gelbe Tonnen/Gelbe Säcke) wurde durch die Betreiber der Dualen Systeme europaweit neu ausgeschrieben“, informiert die Stadt Wülfrath. „Die PreZero Dual GmbH führte die Ausschreibung durch. Der Auftrag für den Vertragszeitraum 01.01.2023 bis 31.12.2025 ging an die RMG Rohstoffmanagement GmbH, Eltville am Rhein.“

Die Gelben Tonnen fallen nicht in die Zuständigkeit der Kommunen, sondern gehören zum rein privatwirtschaftlichen „Dualen System“. Die Stadt sei folglich keine Auftraggeberin und habe kein Vertragsverhältnis mit der RMG GmbH. In der Ausschreibung sei die Übernahme der Gelben Tonnen durch den nachfolgenden Auftragnehmer nicht verbindlich geregelt gewesen.

„Im gesamten Stadtgebiet Wülfrath, wie auch in den anderen kreisangehörigen Städten (außer Velbert) musste ein sehr aufwändiger Tonnenaustausch erfolgen. So stellte die RMG GmbH ab November 2022 neue Gelbe Tonnen in Wülfrath auf und das bisherige Entsorgungsunternehmen AWISTA zog mit der letzten Leerung im Dezember 2022 die alten Tonnen ein“, erinnert die Stadt Wülfrath.

„Mit der Aufstellung der neuen Gelben Tonnen durch die RMG GmbH traten leider erhebliche Probleme für unsere Bürgerinnen und Bürger auf. Zudem hatten wir ein hohes Arbeitsaufkommen in der Verwaltung für die Bearbeitung der Anfragen und Beschwerden und Information der Öffentlichkeit“, erklärt Bürgermeister Rainer Ritsche.

Probleme seien unter anderem dadurch entstanden, dass die Hotline der RMG erst ab 1. Januar 2023 freigeschaltet wurde. „So konnten Wülfrather Haushalte, die bei der Grundverteilung keine Gelbe Tonne erhalten hatten, obwohl sie eine solche in der Vergangenheit immer nutzten, im November und Dezember die RMG telefonisch nicht erreichen, um ihre Reklamationen vorzutragen. Auch schriftliche Reklamationen wurden von Seiten des neuen Entsorgungsunternehmens nicht beantwortet.“

„Nach wiederholten schriftlichen Anforderungen durch betroffene Haushalte gab es keine Informationen zum Bearbeitungsstand und zum Aufstelldatum der bestellten, aber noch fehlenden Tonnen durch die RMG. Zahlreiche Wülfrather Haushalte warten auch heute noch auf ihre Wertstofftonne“, heiß es weiter in der Mitteilung der Stadt.

Infolge dessen wandten sich aufgebrachte Bürgerinnen und Bürger hilfesuchend an die Stadt. Der Bürgermeister hat mittlerweile die PreZero GmbH als Auftraggeberin und das Umweltministerium NRW als Aufsichtsbehörde über die Probleme und den großen Unmut der Wülfrather Bevölkerung in Kenntnis gesetzt.

„Für künftige Ausschreibungen sollte es verpflichtend werden, die bestehenden Tonnen den neuen Auftragnehmenden zu überlassen. Mit einer solchen Verpflichtung könnten bereits im Vorfeld Probleme, wie sie beim jetzigen Entsorgerwechsel aufgetreten sind, vermieden werden“, schlägt Bürgermeister Ritsche in seinem Anschreiben an die Auftraggeberin und die Aufsichtsbehörde vor.