Wülfrath. Der Ausbau des Wülfrather Glasfasernetzes geht in die Endphase. Im innerstädtischen Bereich sollen die Arbeiten bis Jahresende abgeschlossen sein.
Das sind die aktuellen Zahlen der Firma Greenfiber, die zusammen mit den Stadtwerken den Ausbau des Netzes betreibt: Von 110 Kilometern Trasse ist etwa die Häfte gebaut. Von den geplanten 2.480 Hausanschlüssen sind die Bauarbeiten bei 50 Prozent abgeschlossen. Etwas mehr als 300 Haushalte sind nach Angaben des Unternehmens aktuell im Glasfasernetz mit Greenfiber unterwegs. Wenn die letzten Lücken geschlossen seien, könne es mit dieser Quote in den nächsten Wochen schnell nach oben gehen.
Die Eigentümer von 60 Prozent aller Gebäude haben sich für einen Anschluss bei der Stadtwerke Wülfrath Breitband Gmbh entschieden, wie das gemeinsame Unternehmen von Greenfiber und Stadtwerken heißt. Bei der Wohnungswirtschaft erreicht das Unternehmen (alle Zahlen nach eigenen Angaben) sogar 80 Prozent.
Ursprünglich sollten alle Bauarbeiten bis Ende 2024 erledigt sein, erinnert Stadtwerke-Chef Dr. Heiko Schell. Der Tiefbau allerdings dauert länger als geplant, zumal das damit beauftagte Unternehmen in der Zwischenzeit gewechselt wurde. Jetzt rechnet Schell mit der Fertigstellung des Netzes zur Jahresmitte 2025.
All diejenigen, die bereits bei Greenfiber abgeschlossen haben, brauchen aktuell nichts zu tun, auch vor allem nicht den alten Vertrag kündigen, betont das Unternehmen. Das übernimmt Greenfiber, damit es keine Lücke bei der Versorgung mit Internet gibt.
Der Ausbau der Trasse gehe derzeit mit 2,5 Kilometern pro Woche rasch voran, erklärt Greenfiber-Geschäftsführer Uwe Krabbe. Er ruft alldiejenigen, die sich noch nicht für einen Glasfaser-Anschluss entschieden haben, dazu auf, das Angebot noch anzunehmen. Denn solange die Bautrupps noch in der Stadt unterwegs seien, sei ein Hausanschluss für 250 Euro zu haben. Wenn die Bagger erst weg seien, dürfte dieser 3.000 Euro oder mehr kosten.
Uwe Krabbe ist überdies überzeugt, dass früher oder später jedes Gebäude einen Glasfaser-Anschluss haben werde, wie das im Ausland oft schon Standard sei. „Deutschland ist weit hinten dran“, sagt Krabbe, der Ingenieur ist und selbst früher einmal bei der Post war. Krabbes ist überzeugt, dass irgendwann einmal das alte Kupfernetz abgeschaltet werde, weil der Betrieb sich nicht mehr rechne.
Gerade ältere Menschen seien oft der Ansicht, „so etwas“ wie einen Glasfaser-Anschluss nicht mehr zu benötigen. Das aber ist auch aus Sicht von Stadtwerke-Chef Schell zu kurz gedacht, weil Glasfaser die Technologie der Zukunft sei. Wülfrath werde dabei eine der ersten Städte überhaupt sein, die über ein flächendeckendes eigenes Glasfasernetz verfügen könne.
Auch wenn andere Anbieter aktuell versuchten, Vorverträge mit Kunden zu schließen, sei es ziemlich unwahrscheinlich, dass diese dann tatsächlich wirksam werden. „Es ist nicht zu erwarten, dass andere Anbieter in Wülfrath ausbauen, da es sich wirtschaftlich nicht für sie lohnen wird“, ist Schell überzeugt. „Schließlich haben sich die meisten Adressen für einen
Hausanschluss der Stadtwerke Wülfrath Breitband GmbH entschieden.“
Das Unternehmen vermeldet zudem eine erste Kooperation mit einem anderen Telekommunikationsunternehmen: Der Anbieter 1&1 wird künftig das kommunale Glasfasernetz nutzen. Greenfiber-Geschäftsführer Krabbe ist überzeugt, dass es in Zukunft zu weiteren Kooperationen kommen werde. Schließlich sei es unter dem Strich für die Unternehmen viel zu teuer, ein eigenes Netz zu bauen.
Im Haus Wilhelmstraße 92, wo Greenfiber in der ersten Etage eine Anlaufstelle für die Kundinnen und Kunden hat, will das Unternehmen noch in diesem Jahr ein Ladenlokal (ehemaliges Sonnenstudio) eröffnen.
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