Bürgermeister Dirk Lukrafka und Landwirt Michael Greshake an der Sämaschine - 300 Kilo Saatgut sollen die Hertie-Brache zur bunten Wildblumenwiese machen. Foto: Mathias Kehren
Bürgermeister Dirk Lukrafka und Landwirt Michael Greshake an der Sämaschine - 300 Kilo Saatgut sollen die Hertie-Brache zur bunten Wildblumenwiese machen. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Der Abriss von Hertie in Velbert ist beendet. Jetzt wird auf der Brache gesät. Bunte Wildblumen sollen hier im Frühling erblühen. Was einmal auf dem Areal gebaut werden soll, ist indes unklar. Ein Lenkungskreis soll Ideen entwickeln.

Seit Mitte des Jahres sind die Abbrucharbeiten auf dem ehemaligen Hertie-Gelände abgeschlossen. Was künftig hier entstehen soll, ist immer noch unklar. Laut Stadtverwaltung arbeite ein extra dafür eingerichteter Lenkungskreis jetzt daran, „die Kriterien zur Gestaltungs- und Nutzungsqualität, zur Mobilität und zum energetischen Konzept festzulegen“. Es gelte weiterhin, die Ziele und Anforderungen für das Investorenauswahlverfahren inklusive eines Teilnahmewettbewerbs zur Entwicklung des Standorts neu zu justieren.

Eine Jury, die sich aus externen Experten und Ratsmitgliedern aller Fraktionen zusammensetzt, soll schließlich über die Wettbewerbsbeiträge entscheiden. Bis ein Gewinnerentwurf feststeht, wird jedoch noch einige Zeit vergehen. Vier bis fünf Jahre seien realistisch, schätzt Baudezernent Jörg Ostermann. Die Baugrube ist jetzt schon größtenteils mit einem neuen, stabilen Zaun gesichert worden, der diese Jahre überstehen sollte.

„Um die exponierte Freifläche in dieser Phase der Entwicklung nicht ungenutzt zu lassen, werden 30 Kilogramm Samen auf dem knapp 7.000 Quadratmeter großen Areal ausgesät“, verkündet Bürgermeister Dirk Lukrafka. Unterstützt wird die Stadt Velbert dabei vom Velberter Landwirt Michael Greshake vom Gut Hixholz, der kostenfrei das Einsäen übernimmt.

Im nächsten Frühjahr soll die Wildblumenwiese dann erstmals erblühen und mit ihren weißen, gelben, roten und violetten Blüten Bienen und Insekten anziehen. „Wir haben bei der Auswahl der Saat darauf geachtet, dass es sich um nektarreiche Blumen handelt, die den Bienen und Insekten als wichtige Nahrungsquelle dienen“, erläutert Marc Meyer vom Immobilienservice der Stadtverwaltung. Alexandrinerklee, Kornblumen, Sonnenblumen, Rotklee und weitere insektenfreundliche Pflanzen zieren künftig die mit 350 Tonnen Muttererde aufgeschüttete Fläche.

„Mit der Blühwiese ist eine ökologisch wertvolle Interimslösung geschaffen worden“, erläutert Jörg Ostermann, „denn neben dem Nahrungsangebot für Bienen und Co. ist die Wiese ein wichtiger Erosions- und Grundwasserschutz.“ Zudem erhöhe der Naturboden die CO2-Bindefähigkeit und sei somit für das Mikroklima in der Innenstadt von besonderer Bedeutung.

Der finanzielle Aufwand beträgt laut Stadtverwaltung für das Saatgut 300 Euro und für die Muttererde rund 20.000 Euro. Die Kosten für diese Zwischennutzung werden durch Mittel aus dem Städtebauförderprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ getragen.