Jan Göller erläutert die Beweg- und Hintergründe seiner Ausstellung "Verve" im Wülfrather Museum. Foto: Kling

Wülfrath. Im Niederbergischen Museum in Wülfrath ist eine Ausstellung zu sehen, für die der Künstler Jan Göller mit dem Staatspreis NRW ausgezeichnet worden ist.


Es handelt es sich um eine Fotoausstellung, die am Sonntag im Museum an der Bergstraße eröffnet wurde. Doch die Betrachter waren sich alle einig: Die Kunstwerke sehen aus wie gemalt.

Sind sie aber nicht, wie Jan Göller den Gästen erklärte. Es sind winzige Algen, die er mit einer Spezialkamera im Wasser fotografiert hat. Am Computer hat er die Aufnahmen dann bearbeitet, zum Teil übereinandergelegt und um ein Vielfaches vergrößert.

So ist „aus etwas winzig Kleinem“ etwas Großes entstanden, wie Eberhard Tiso, der Vorsitzende des Museumsvereins, bei der Eröffnung erläuterte. Zehn großformatige Algen-Fotos sind im Ausstellungsraum des Museums bis Mitte Juli zu sehen.

Jan Göller, der Erschaffer dieser Werke, kommt aus Wülfrath, lebt allerdings inzwischen im Süden Europas. So musste Göller, gerade zum zweiten Mal Vater geworden, zur Ausstellungseröffnung eigens in die alte Heimat kommen, um zu erzählen, was es mit der Schau unter dem Titel „Verve“ aus seiner Sicht auf sich hat.

Denn Göller hat nicht nur Algen fotografiert und vergrößert. Für ihn sind die Kunstwerke „Portraits der liebsten Menschen“ in seinem Leben. „Emotionen machen den Menschen zu dem, was er ist“, sagte Göller bei der Eröffnung, „Emotionen bringen uns in Schwung.“ Deshalb habe er die Ausstellung „Verve“ – Schwung – genannt.

Die Fotografien tragen in ihrer Doppeldeutigkeit auch sämtlich zwei Namen: Einmal den Fachnamen der Alge, dann aber auch die Zuordnung zu konkreten Menschen in Göllers Umfeld. Da gibt es „die Optimistin“, „die Zarte“ oder „die Dirigentin“, ausgestellt sind aber auch „der Kämpfer“ und „der Fürsorgliche“.

Ein Beweggrund für die Ausstellung war es, „etwas aus der Natur zu nehmen, um etwas anderes auszudrücken“, erzählte Jan Göller.

Die Ausstellung ist mittwochs, samstags und sonntags jeweils von 14.30 bis 17 Uhr für Besucher geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Der Trägerverein des Museums, der 2006 das zuvor städtische Museum übernommen hat, sucht weiterhin Mitglieder und Spender zur Finanzierung seines Engagements, brachte Vorsitzender Eberhard Tiso zur Eröffnung der Ausstellung in Erinnerung. Auch Helferinnen und Helfer seien weiterhin sehr willkommen.

Mehr über die Möglichkeiten, zu spenden oder Mitglied zu werden, steht HIER.

Ausstellungseröffnung am Sonntag im Niederbergischen Museum in Wülfrath.