Wülfrath. In dieser Woche hat die Gleichstellungsstelle der Stadt gemeinsam mit der Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt des SKFM Mettmann das Projekt „Luisa ist hier“ in Wülfrath gestartet.
Unterstützung für Frauen in unangenehmen oder bedrohlichen Situationen – dafür steht das Projekt „Luisa ist hier“. Mit der Frage „Ist Luisa hier?“ können sich betroffene Frauen diskret an Gastronomiebetriebe und deren Mitarbeitende wenden und erhalten unauffällig Hilfe.
Claudia Sciannimanica vom SKFM und Gleichstellungsbeauftragte Franca Calvano haben jetzt die beteiligten Gaststätten besucht und dort die Plakate und Aufkleber verteilt, die auf das Luisa-Projekt aufmerksam sollen.
Das Projekt „Luisa ist hier“ ist Ende 2016 in Münster erdacht und begonnen worden. Es soll Frauen in unangenehmer Lage zeigen: Hier bekommst du Hilfe. „Im Kreis Mettmann gibt es inzwischen „Luisa“ in verschiedenen Städten, jetzt auch in Wülfrath“, freut sich Calvano. „Ich wollte das Hilfsangebot schon lange in Wülfrath etablieren. Umso schöner ist es, dass wir heute starten können.
Es machen mit das Alte Rathaus, Paciello, Papperla-Pub, Café Meiners, der Kiosk am Diek und Greco, alle in der Fußgängerzone. Mona Hartman vom Alten Rathaus empfing die Damen mit offenen Armen. „Ich bin schon lange so ein Ort für die Mädels“, sagte sie und nahm das Angebot, Plakate und Aufkleber auszuhängen, gerne an.
Wülfrath sei in der Regel sehr friedlich, „die Leute wissen, wie man feiert“, berichtet Hartmann. Wenn es aber schon mal zu unangenehmen Situationen komme, wüssten viele Frauen längst, dass sie im Alten Rathaus einen Rückzugsort bekommen.
Genau das will das Luisa-Projekt erreichen: Dass Frauen, die sich in einer unangenehmen oder bedrohlichen Lage befinden, erst einmal da rauskommen. Die Beschäftigten in den Gaststätten sollten die Frauen auch gar nicht erst befragen, was denn geschehen sei, erklärt Claudia Sciannimanica. Es gehe vor allem darum, auf der unangenehmen Lage herauszukommen. Rückzugsort könne eine Küche sein oder ein Personalraum.
Alle beteiligten Gaststätten haben ein Blatt mit „Handlungsvorschlägen“ bekommen, was zu tun ist, sollte ein Fall eintreten. Das kann sein, ein Taxi oder jemanden zu rufen, der die Frau abholt. Es kann aber auch sein, dass die Polizei eingeschaltet wird, wenn die Betroffene das wünscht.
Claudia Sciannimanica und Franca Calvano wünschen, dass es zu solchen Situationen gar nicht erst kommt, freuen sich aber darüber, dass sich die angefragten Betriebe sofort bereiterklärt haben, bei dem Projekt mitzumachen.
Sollten noch andere Gastronomiebetriebe mitmachen wollen, können sie sich per E-Mail wenden an gleichstellung@stadt.wuelfrath.de.