St. Martin zieht durch Wülfrath: Sarah Fellinger auf Balu. Foto: Mathias Kehren

Wülfrath. Wülfrath erlebt eine Rekordbeteiligung beim Martinszug 2025. Bei Temperaturen von 15 Grad ziehen Tausende durch die Innenstadt.


Meterhoch lodern die Flammen in den Himmel, es knistert und knackt im Wülfrather Stadtpark. Tauende Lichter schaukeln und wippen, nicht selten knapp über dem Boden. Aber wer kann seine Laterne schon ruhig halten, wenn so viel los ist.

Um 18.08 erreichte St. Martin auf seinem Pferd den Stadtpark erreicht. Fast 40 Minuten haben beide, umringt von Ordnungskräften, auf ihrem Weg durch die Innenstadt gebraucht.

Der Martinszug in der Wülfrather Innenstadt ist ohnehin die größte Veranstaltung des Jahres in Wülfrath-Mitte. Nie kommen mehr Menschen auf einmal zusammen. Schätzungen zufolge sind das dann meisten um die 3.000 Menschen, große und kleine. Aber in diesem Jahr müssen es noch viel mehr gewesen sein. Der Menschenstrom will kein Ende nehmen.

Pfarrer Udo Schmidt von den evangelischen Kirchengemeinde Düssel und Wülfrath erzählt in diesem Jahr die Geschichte von Martin, dem Soldaten, der seinen Mantel mit einem Bettler teilte. „Es war ein kalter Winterabend“, sagt der Pfarrer. An diesem Abend braucht es schon viel Fantasie, sich 15 Grad – so die Anzeige an der Sparkasse – sich einen kalten Winterabend vorzustellen.

Als Martins-Darstellerin Sarah Fellinger (auf Balu) im Licht vor dem Ehrenmal die Mantelteilung vollzieht, strömen die Menschen am Eingang immer noch in den Stadtpark. Gefühlt sind es allein Tausende von Kinderwagen, die auf die Wiese geschoben werden. In diesem Jahr versinkt hier niemand im Matsch. Alles schon da gewesen.

Und die Helferinnen der Fördergemeinschaft St. Georg geben unermüdlich Weckmänner an Kinder oder Eltern aus. Selbst um 18.30 Uhr noch, eine Stunde nachdem sich der Zug auf dem Diek auf dem Weg machte.

„Ist der Mantel schon geteilt?“, fragt eine Frau. Die ersten verlassen den Park schon wieder, als das Ende des Zuges um 18.35 Uhr ankommt. Aber immer noch gibt es Weckmänner. Welch ein Glück.