Wülfrath. Im Beisein von Landeswirtschaftministerin Mona Neubaur ist in Wülfrath die größte Photovoltaik-Aufdachanlage in Nordrhein-Westfalen eröffnet worden.
Auf den Dächern eines neuen Logistikzentrums sollen fast 11.000 Solarmodule jährlich mehr als vier Millionen Kilowattstunden Strom produzieren, der rechnerisch etwa 1.650 Vier-Personen-Haushalte versorgen würde. Betreiber der Anlage sind die Stadtwerke Wülfrath, die die Dächer vom Eigentümer des Zentrums, der Firma Swiss Life Asset Mangers, gepachtet haben.
Ministerin Neubaur bescheinigte den Wülfrather Stadtwerken, einem Unternehmen mit 26 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, unternehmerischen Pioniergeist. Die Anlage sei ein „wichtiges Zeichen in Zeiten, wo die Krisen nur so auf uns einprasseln“. Sie trage dazu bei, dass das Land sich unabhängiger mache von Energie-Importen, und sei ein Musterbeispiel dafür, wie die Energiewende vor Ort umgesetzt werden könne.
Sie habe „ganz großen Respekt dafür, was Sie hier geschafft haben“, sagte die Ministerin zu den Wülfrathern. Anschließend trug sich Neubaur in das Goldene Buch der Stadt ein und signierte zwei Solarmodule mit ihrem Spruch: „Die Sonne schreibt keine Rechnung.“
„Es freut uns sehr, dass Sie hier sind“, hatte zuvor Stadtwerke-Leiter Dr. Heiko Schell die Ministerin willkommen geheißen und den erkrankten Bürgermeister Rainer Ritsche entschuldigt. Der Besuch der Ministerin betone die Bedeutung des Projekts, freute sich Schell und nannte Zahlen:
Auf einer Fläche von etwa 50.000 Quadratmetern („zehn Fußballfelder“) sind fast 11.000 Solarmodule installiert worden. Die Stadtwerke Wülfrath investieren 4,15 Millionen Euro. Mit einer Produktion von mehr als vier Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom pro Jahr können im gleichen Zeitraum 1,35 Millionen Kilogramm CO2-Emissionen vermieden werden.
Innerhalb von nur zwei Jahren sei es gelungen, auf dem Gelände der Industriebrache der früheren Ford-Werke ein modernes Logistikzentrum zu schaffen. Der Bau der Anlage selbst habe weniger als sechs Monate gedauert.
In Wülfrath und der Region gebe es weitere Dächer, die sich für eine solche Anlage eigneten, sagte Stadtwerke-Chef Schell: „Das ist nicht das Ende, das ist erst der Anfang.“
In Vertretung des Bürgermeisters sprach Dezernent Sebastian Schorn von einem Leuchtturmprojekt, das der gesamten Region zugute komme. Es sei eine mutige Entscheidung gewesen, solch ein Projekt zu realisieren, zeige aber auch das Bewusstsein dafür, wie dringlich Klimaschutz heute sei. Die Anlage in Wülfrath ist aus Sicht des Dezernenten ein Beleg dafür, „dass die Transformation zu einer klimaneutralen Gesellschaft möglich ist“.
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