Mit mehreren Kränen versuchen Einsatzkräfte verkohlte Teile des abgebrannten Dachstuhls des Herrenhauses von Schloss Hardenberg abzutragen. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Der Dachstuhl des Herrenhauses von Schloss Hardenberg in Velbert-Neviges ist komplett abgebrannt. Seit dem frühen Morgen des 21. November ist die Feuerwehr Velbert mit rund 100 Kräften im Einsatz, unterstützt von Einsatzkräften aus den umliegenden Städten. Auch am heutigen Samstag – und vermutlich noch bis tief in die Nacht hinein – bleibt die Bernsaustraße für den Verkehr gesperrt. 


Eine Streifenwagenbesatzung der Polizei hatte gegen 4 Uhr am Freitagmorgen, 21. November, Rauch im Schloss Hardenberg bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte war bereits eine starke Rauchentwicklung im Bereich des Dachgeschosses sichtbar. Gegen 6 Uhr wurde über die Warn-App NINA eine Warnung bezüglich möglicher Geruchsbelästigungen verschickt. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand aufgrund der abgelegene Lage des Schlosses wohl nicht.

Die Löscharbeiten wurden über eine Drehleiter und zunächst auch von Innen durchgeführt. Zusätzlich wurden weitere Velberter Kräfte und weitere Feuerwehren aus den umgrenzenden Städten alarmiert, ein Teil davon war in Bereitschaft um die Grundsicherung – für den Fall eines weiteren Brandereignisses in Velbert – sicherzustellen. Noch am Vormittag des Freitags gelang es, das Feuer zu löschen.

Nachlöscharbeiten und Abtragen des Dachstuhls

Auch am späten Nachmittag des Samstags laufen weiterhin Nachlöscharbeiten. Die Bernsaustraße bleibt bis zum Abschluss der Arbeiten gesperrt, denn die Einsatzkräfte brauchen den Platz für ihre Gerätschaften und Fahrzeuge. Die Feuerwehr geht davon aus, dass der Einsatz noch bis in die Nacht hinein andauert. Ab Sonntag könnte die Bernsaustraße wieder befahrbar sein.

Ein Baufachberater vom Technischen Hilfswerk (THW) befindet sich dauerhaft vor Ort um die Standsicherheit der Gebäudeteile zu bewerten. Die Reste des Dachstuhls werden derzeit wieder vom THW abgetragen. Diese Arbeiten haben bereits gestern begonnen und bis in die Morgenstunden gedauert. Außerdem pumpt eine Fachfirma das Löschwasser aus dem Kellergeschoss.

“Es ist erschütternd. Ich danke allen Einsatzkräften, die seit mehr als 30 Stunden alles tun, um Schlimmeres zu verhindern”, so Bürgermeister Dirk Lukrafka.

Zum Schaden am Gebäude macht die Stadt noch keine Angaben. “Der Brand ist schockierend”, sagt Baudezernent Jörg Ostermann. “Eine Tragödie für Velbert”, ergänzt Lukrafka. “Wir waren auf der Zielgeraden, um das Schloss mit einem Naturerlebniszentrum in einem Jahr zu eröffnen”, so Ostermann. Der immaterielle Schaden ist unermesslich – stellt einen tiefen Einschnitt in die lokale Identität und Geschichte dar, dessen Ausmaß nicht in Zahlen fassbar ist.

“Das Schloss ist ein enorm wertvoller Teil unserer Stadtgeschichte”, betont Bürgermeister Lukrafka. “Wir werden alle Energien bündeln, das historische Ensemble wieder komplett herzustellen.”

 

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