Sie laden zur großen DRK-Feier ein: Wolfgang Peetz, Kristina Dörr-Lauhöfer, Sebastian Dahms. Foto: Kling

Wülfrath. Unter dem Motto „250 Jahre Dienst am Menschen“ lädt das Rote Kreuz in Wülfrath zu einer großen Feier am Samstag, dem 5. Juli, ein. Ehrengast ist NRW-Innenminister Herbert Reul.


130 Jahre Rotes Kreuz in Wülfrath, 100 Jahre Jugendrotkreuz in Deutschland und 20 Jahre Initiative „Wülfrather Kinder in Not“ – das ist die Rechnung, mit der das DRK auf 250 Jahre „Dienst am Menschen“ kommt.

Vor 130 Jahren wurde das Rote Kreuz in Wülfrath ins Leben gerufen. Von Anfang an bis heute besteht eine enge Verbindung zwischen dem Roten Kreuz und der Stadt Wülfrath, berichtet Wolfgang Peetz, der zweite Vorsitzende des DRK. Bürgermeister Albert Kirschbaum war es beispielsweise, der das Rote Kreuz damals mit auf den Weg brachte.

Zu Beginn und in den Kriegsjahren waren es vor allem Sanitätshelfer, die gebraucht wurden – etwa bei Unfällen in den Steinbrüchen. Bis heute liegt der Schwerpunkt des Wülfrather DRK im Rettungs- und Sanitätsdienst. „Wir sind einer der größten im Kreis“, erklärt der Vorsitzende Sebastian Dahms – und das, obwohl Wülfrath die kleinste Stadt im Kreis ist.

Rund 1.000 Menschen gehören im weiteren Sinne zur Rotkreuz-Familie in Wülfrath. Es gibt etwa 800 Fördermitglieder, 100 Ehrenamtliche und 93 hauptamtliche Einsatzkräfte.

In den letzten Jahrzehnten ist die Organisation stetig gewachsen, neue Aufgaben kamen hinzu: der DRK-Kindergarten, die Schuldnerberatung, die das DRK 30 Jahre lang betrieben hat, sowie die Kleiderkammer, aus der mittlerweile ein großer Kleiderladen geworden ist.

Die Initiative „Wülfrather Kinder in Not“ wird inzwischen 20 Jahre alt. Sie begann mit der Schulverpflegung für bedürftige Kinder. Heute gibt es im Bedarfsfall Zuschüsse zu Klassenfahrten, kostenlose Büchereiausweise für alle Kinder in Wülfrath und vieles mehr.

„Eigentlich ein trauriges Jubiläum“, sagt Sebastian Dahms über die 20 Jahre – traurig, dass es immer noch so viele bedürftige Kinder in der Stadt gibt. Laut Wolfgang Peetz liegt die Kinderarmut in Wülfrath bei 16 Prozent – im Ruhrgebiet teils sogar bei 30 Prozent. „Bei uns muss kein Kind hungern oder frieren“, erklärt Peetz. Kein Kind müsse wegen fehlenden Geldes auf eine Klassenfahrt verzichten. Die Spenden an die Initiative kämen zu 100 Prozent bei den Kindern an – die Verwaltungskosten übernehme das DRK.

Auch beim Nachwuchs sieht sich das DRK gut aufgestellt. Das Jugendrotkreuz zählt inzwischen 45 Mitglieder, weshalb über die Gründung einer dritten Gruppe nachgedacht wird.

Das Fest „250 Jahre Dienst am Menschen“ beginnt am 5. Juli um 10 Uhr mit einer geschlossenen Veranstaltung im Rathaus, bei der Innenminister Herbert Reul sprechen wird.

Ab 12 Uhr ist die Feier dann öffentlich zugänglich – vor dem Rathaus zeigt das Rote Kreuz seine Einsatzfahrzeuge in einer Ausstellung. Auf der Hundewiese finden Vorführungen der Rettungshundestaffel aus Mülheim statt. Vor dem Altenheim wird ein 8 mal 12 Meter großes Hüpfburg-Gelände aufgebaut, berichtet Kristina Dörr-Lauhöfer von der DRK-Bereitschaft, die gemeinsam mit Wolfgang Peetz das Festprogramm erarbeitet hat. Für das leibliche Wohl sorgen Getränke und Speisen aus einer modernen Feldküche. Gefeiert wird bis 16 Uhr.