Eine neugegründete Genossenschaft will als Träger den "Zeittunnel" in Wülfrath übernehmen. Foto: Hans-Joachim Kling

Wülfrath. Eine Genossenschaft soll den „Zeittunnel“ in Wülfrath übernehmen. Am Donnerstag fand die Gründungsversammlung statt.

„Zeittunnel Wülfrath e.G.“ heißt die Genossenschaft unter dem Vorsitz von Dr. Ulrich Becker und Dr. Martin Fornefeld, die beide vom Förderverein Zeittunnel kommen. Im August will die Genossenschaft den Betrieb der Einrichtung von der Stadt übernehmen.

Im Dezember 2018 hat der Rat der Stadt Wülfrath beschlossen, den Zeittunnel nicht über das Jahr 2020 hinaus weiterzuführen, weil der Zuschussbedarf – 200.000 Euro im Jahr – zu hoch für die Stadt Wülfrath sei. Ein neuer Träger musste gefunden werden.

Diese Aufgabe soll nun die neugegründete Genossenschaft übernehmen. Die Idee dazu kam aus den Reihen des Fördervereins von Ulrich Becker und Martin Fornefeld. Der Fortbestand des Tunnels als Museum soll als „Solidarmodell“ gesichert werden – durch den Verkauf von Genossenschaftsanteilen. „Ich kann nur alle Bürgerinnen und Bürger aufrufen: Werden Sie Genosse, retten Sie mit uns den Tunnel!“, appelliert Martin Fornefeld an Unternehmen und Privatleute, der Genossenschaft beizutreten.

Ihr Ziel ist es, den Zeittunnel wirtschaftlich zu führen, das Museumskonzept weiterzuentwickeln und das Ehrenamt auszubauen. Werbung und Marketing sollen gemeinsam mit einem Online-Shop und -Reservierungssystem die Reichweite erhöhen.

Die beiden Vorstände betonen aber, der Zeittunnel werde nicht ohne Engagement der Menschen in Wülfrath und Umgebung funktionieren: „Der Zeittunnel war schon immer ein bedeutender Leuchtturm für Wülfrath! Wir sind stolz, mit unserem Beitrag die Zukunft des Zeittunnels mit abgesichert zu haben. Unser Dank gilt insbesondere fördernden Mitgliedern des Zeittunnel Fördervereins und den im Zeittunnel ehrenamtlich Tätigen“, sagt der Vorsitzende des Fördervereins Zeittunnel und neu gewählte Genossenschaftsvorstand Ulrich Becker.

Zu den Unterstützern der neuen Genossenschaft gehören unter anderem die Wülfrather Rockmusiker-Gemeinschaft (WüRG) sowie die Kreissparkasse Düsseldorf.

„Für die WüRG ist es selbstverständlich, den Nachbarn Zeittunnel und somit die Kultur in Wülfrath zu unterstützen“, erklärt Mathias Freund von der WüRG.

„Der Zeittunnel in Wülfrath nimmt viele kleine und große Besucherinnen und Besucher mit Staunen und Freude auf eine faszinierende Zeitreise mit“, sagt Thomas Meuser, Gebietsdirektor der Kreissparkasse. „Darum beteiligen wir uns sehr gerne an der Gründung der Zeittunnel Wülfrath eG, um uns gemeinsam für den Erhalt dieser wichtigen und einmaligen Kulturstätte einzusetzen.“

„Die Gründung der Genossenschaft bedeutet einen großen Schritt nach vorne“, betont Bürgermeisterin Dr. Claudia Panke. „Sie eröffnet neue Perspektiven, den Zeittunnel als ein über die Grenzen Wülfraths bedeutendes Museum zur Erdgeschichte zu erhalten.“

„Der Zeittunnel liegt uns schon lange am Herzen“, erklärt Carlos Ripoll, Leiter des Flandersbacher Kalkwerks von Lhoist. „Er ist Bindeglied zwischen Geschichte und Gegenwart, verdeutlicht unter anderem eindrucksvoll die Identifikation Wülfraths mit dem hiesigen Kalksteinabbau. Daher freuen wir uns, dass der Zeittunnel unter dem Dach einer Genossenschaft wieder guten Zeiten entgegensieht.“

Am Donnerstag fand die Gründungsversammlung der Genossenschaft Zeittunnel in Wülfrath statt. Foto: Stadt Wülfrath